Leipzig. Bei einer Demonstration in Leipzig haben am Dienstagabend nach Polizeiangaben etwa 300 Menschen ihre Solidarität mit den Protesten auf dem Taksim-Platz in Istanbul erklärt. Mit-Veranstalterin Juliane Nagel sprach sogar von zeitweise etwa 350 bis 400 Teilnehmern. Hauptanliegen des Marsches sei der Protest gegen das autoritäre Regime des türkischen Präsidenten Ergdogan gewesen. „Wir wollten aber auch ein Zeichen gegen die zunehmende Kommerzialisierung der türkischen Städte setzen“, so Nagel gegenüber LVZ-Online. Nach Angaben der Polizei verlief die Kundgebung ruhig.
Besonders beeindruckt zeigte sich die Linken-Stadträtin Nagel von den zahlreichen türkischen Mitbürgern, die bei der Demo unter dem Motto „Gegen Repression, Gentrification und autoritäres Krisenmanagement“ dabei waren. „Die Stimmung war dadurch auch außergewöhnlich lebendig", so die Linken-Stadträtin. Die Redebeiträge auf der Demo wurden zweisprachig auf Deutsch und Türkisch gehalten.
Gegen 19 Uhr hatte sich der Zug vom Stadtteilpark Rabet im Leipziger Osten über die Konrad- und Eisenbahnstraße zum Hauptbahnhof in Bewegung gesetzt. Von dort ging es dann über die Goethe- und Grimmaische Straße zum Markt, wo gegen 20.30 Uhr die Abschlusskundgebung stattfand. Entlang der Protestroute kam es zu Verkehrseinschränkungen. Organisiert wurde die Demonstration auch von der Gruppierung „Taksim ist überall“, die seit Wochen im ganzen Bundesgebiet zur Solidarität mit dem türkischen Aufbegehren aufruft.