Feldbefreiung in Bayern

Vorsicht Genmais!
In Düllstadt, nahe Würzburg, wurde das letzte Gentechfeld Bayerns unschädlich gemacht.
Laut Zeitungsbericht wurde in Düllstadt, nahe von Würzburg, eine Versuchsanlage mit verschiedenen gentechnisch veränderten Konstrukten vollständig zerstört. Dabei handelte es sich um Kreuzungen zwischen Konstrukten die durch gentechnische Eingriffe den als Pflanzengift verwendeten Wirkstoff Glyphosat überleben und gegen den Maiszünsler oder den Maiswurzelbohrer durch Ausbildung eines Planzengiftes in allen Pflanzenzellen „resistent“ sein sollen. Die Fläche selbst betrug einen knappen halben Hektar und wurden von dem Diplom Ingenieur Andeas Hetterich in Auftrag für Monsanto angebaut. Dabei handelt es sich um eine Vorbereitung für eine Zulassung und der damit einhergehenden Kommerzialisierung.

Eine mögliche Gefährdung der menschlichen Gesundheit, wie sie nach Monsantos eigenen Unterlagen für das hier eingekreuzte Konstrukt NK 603 belegt werden, kann nur ein Argumentationsstrang für diese unnötige Technologie sein.

Daneben stehen Verlust jeglicher Wahlfreiheit für Landwirte und Verbraucher die gentechnisch veränderte Pflanzen weder Anbauen noch verzehren möchten – „Koexistenz“ ist eine Propagandalüge der Gentechnikindustrie.

Mittels der immanenten Patente verschaffen sich die international agierenden Chemie- und Saatzuchtkonzerne wie BASF, Bayer, KWS Saat AG usw. die Verfügungsgewalt über Saatgut und Lebensmittel und hebeln im Vorbeigehen uralte Grundsätze wie Nachbau hofeigenen Saatgutes und Züchterprivileg aus. Schon jetzt werden knapp sieben zehntel des weltweit gehandelten Saatgut von 10 Weltkonzernen kontrolliert. Damit einher geht eine unvorstellbare Verarmung an landwirtschaftlich-kultureller Vielfalt.

Wo ist Düllstadt?
http://maps.google.de/

Die „wissenschaftlichen Feldversuche“:
http://apps2.bvl.bund.de/cgi/lasso/fsl/display.lasso?azrki=6786-01-0163 Größe 4224 m² Glyphosat-Toleranz, Maiszünslerresistenz
http://apps2.bvl.bund.de/cgi/lasso/fsl/display.lasso?azrki=6786-01-0185 Größe 192m² Glyphosat-Resistenz und Resistenzen gegen Maiszünsler und Maiswurzelbohrer

Zu NK 603:
http://www.keine-gentechnik.de/bibliothek/zulassungen/dossier-nk-603-mais.html

Auswertung von Monstantoakten zu NK 603 von der unabhängigen Wissenschaftsgruppe CRIIGEN (Juni 2007):
http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/gentechnik/NK603rep-final.Vers_120607.pdf

“The World's Top 10 Seed Companies – 2006”:
http://www.etcgroup.org/en/materials/publications.html?pub_id=615


Zu Resistensbildungen von Unkräutern im Zusammenhang eines Anbaues von herbizidtoleranten gv-Pflanzen:
http://www.weedscience.org/In.asp


Zur Unmöglichkeit eines Nebeneinanders von Agrogentechnik und einer Landwirtschaft die darauf verzichten will:
http://www.soyatech.com/news_story.php?id=9203

Zum Filz zwischen Gentechnikzulassungsbehörden und der auf Profitmaximierung abzielenden Industrie:
-Boschüre zum herunterladen: www.projektwerkstatt.de/gen/filz/brosch.pdf
-Infos zum Filz und Aktionstage dagegen: http://www.projektwerkstatt.de/gen/filz.htm

Der Versuchsdurchführer:
http://www.hetterich-feldversuche.de/
Ingenieurbüro Andreas Hetterich
Bamberger Straße 50
97325 Schwarzach
Tel.: 09325/979409-0
Fax.: 09325/979409-30
Mobil: 0171/3602453

Presseniederschlag zum Gentechnikanbau in Düllstadt sowie der Feldbefreiung
http://www.br-online.de/studio-franken/aktuelles-aus-franken/genmais-duellstadt-2009-kw27-ID1246422934080.xml
http://www.agrarheute.com/?redid=301493
http://www.ngo-online.de/12thema.php?MTNr=18
http://www.mainpost.de/lokales/kitzingen/Duellstadt-Genmaisfeld-zerstoert-Polizei-ermittelt;art773,5187530



Main Post, 01.07.2009:

DÜLLSTADT

Polizei ermittelt: Genmais-Feld komplett zerstört

Unbekannte „rasieren“ Versuchspflanzung in Düllstadt – Polizei ermittelt

Offensichtlich Kenner der Materie waren Unbekannte, die Teile einer Maispflanzung in Düllstadt zerstörten. Die Täter, die in der Nacht auf Sonntag unterwegs waren, mähten laut Polizei ausschließlich Genmaispflanzen um.

Der nächtliche „Besuch“ auf der leicht umzäunten Versuchsanpflanzung mitten im Ort ist auf den ersten, flüchtigen Blick nicht zu erkennen. Der oder die Unbekannten haben den normalen Mais rund um die einen Hektar große Fläche mit genmanipulierten Pflanzen stehen lassen und ausschließlich im Inneren alles
abrasiert. Womit, ist unbekannt. Die Polizei schreibt von einem „scharfen Werkzeug“.

Der Schaden belaufe sich nach einer ersten Schätzung auf „mehrere tausend Euro“, so eine Sprecherin des Würzburger Polizeipräsidiums. Die Ermittlungen liefen, seien aber bislang ohne Ergebnis.

Der Acker hatte in diesem Jahr eine gewisse Berühmtheit erlangt. Schließlich war er in diesem Jahr der einzige Fleck in Bayern, auf dem – nach dem Verbot für die Sorte MON 810 – Genmais angebaut wurde. Drei verschiedene neue Kreuzungen waren hier Ende April ausgesät worden. Völlig legal. Die Versuchsanpflanzung im Auftrag des Saatgutkonzerns Monsanto war schon vor Jahren genehmigt worden.

Die Aussaat war damals auf scharfe Proteste der Gentechnik-Gegner gestoßen. Die hatten mit kleineren Protestaktionen reagiert und später immer wieder Mahnwachen am Feld abgehalten.

Dass es manche Genmais-Kritiker nicht beim Protest belassen wollen, hatte sich schon im Vorjahr gezeigt. Vier Mal musste die Polizei wegen Zerstörungen in Genmais-Anpflanzungen ermitteln. Beispielsweise im Juli in Großlangheim, wo Unbekannte rund zwei Hektar mit einer Motorsense niedermachten oder Pflanzen niedertrampelten. Ähnliches passierte Ende August auch in Westheim, wo mehrere Täter ein Maisfeld verwüsteten. Die Unbekannten rückten den genmanipulierten Pflanzen mit einer Machete zu Leibe oder traten die Stängel nieder.

Die spektakulärste, allerdings öffentlich angekündigte Zerstörungsaktion ging Ende Juni 2008 auf das Konto der „Feldbefreier“ der Organisation Gendreck-weg. Damals waren trotz eines Riesenaufgebots an Polizei rund 70 Leute auf ein Genmais-Feld bei Westheim gestürmt und hatten mit dem Ausreißen der Pflanzen erst aufgehört, als der letzte Aktivist in Polizeigewahrsam war.