Henkel verurteilt Angriffe auf SPD-Zentrale und Jobcenter

Unbekannte haben in der Nacht zum 3. Mai die Fassade der SPD-Landesgeschäftsstelle in der Müllerstraße in Wedding mit Farbe beschmiert
Erstveröffentlicht: 
03.05.2013

Unbekannte haben in der Nacht zu Freitag die SPD-Zentrale und zahlreiche Jobcenter in Berlin angegriffen und teils schwer beschädigt.

 

Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) hat die Farbbeutel- und Stein-Attacken auf die SPD-Zentrale in Wedding und weitere Gebäude in der Stadt verurteilt und ein energisches Vorgehen angekündigt. "Ich verurteile diese feigen Anschläge auf das Schärfste. Gewalt kann niemals Mittel der politischen Auseinandersetzung sein. Wer versucht, Demokraten einzuschüchtern, der wird auf unseren entschiedenen Widerstand treffen", ließ der Senator über seinen Sprecher Stefan Sukale am Freitag mitteilen. "Es gibt in unserer Stadt weder für linke noch für rechte Militante einen Freibrief", erklärte Henkel.

 

Einigen gehe es offenbar darum, ein Klima der Angst und Verunsicherung zu schaffen. Das zeige auch der Brandanschlag am Donnerstag auf die Bahn. Die Täter vermuten die Ermittler in linksextremen Kreisen.

 

Dutzende Fensterscheiben eingeworfen

 

Unbekannte hatten in der Nacht zu Freitag mehrere Bürogebäude durch Stein- oder Farbbeutelwürfe beschädigt, die Polizei nahm eine Frau fest.

 

Betroffen war die Landesgeschäftsstelle der SPD in der Weddinger Müllerstraße, wo vier Vermummte Farbe an die Hauswand sprühten und mehrere Scheiben mit Steinen einwarfen.

 

Außerdem betroffen war ein Bürogebäude in der Axel-Springer-Straße. In der Tempelhofer Alarichstraße wurden 80 Fensterscheiben durch Steinwürfe beschädigt. Daneben wurden Jobcenter in der Steglitzer Birkbuschstraße, am Groß-Berliner-Damm in Johannisthal, in der Lichtenberger Gotlindestraße, in Pankow, in der Charlottenburger Königin-Elisabeth-Straße und in der Miraustraße in Reinickendorf beschädigt, wo die Täter Steine durch die Fenster warfen, die Fassaden mit Farbbeuteln beschmierten oder versuchten, die Fußmatte anzuzünden. In allen Fällen entstand Sachschaden.

 

Ein Wachschutzmitarbeiter und ein Polizeiangesteller konnten in der Königin-Elisabeth-Straße eine 24-Jährige festhalten und der Polizei übergeben. Die Frau hatte zuvor einen Stoffbeutel weggeworfen, in dem sich mehrere Pflastersteine befanden. Den beiden Komplizen gelang die Flucht.