(VS) Kundgebung zum internationalen Frauentag

Flyer Frauenforum SB

Das Frauenforum Schwarzwald-Baar veranstaltet am Freitag den 8. März eine Kundgebung zum Frauentag in der Rietstraße 21 in VS-Villingen. Die Kundgebung beginnt um 17.00 Uhr, bereits ab 16.00 Uhr gibt es dort einen Infostand. Bei der Kundgebung gibt es verschiedenen kreative Aktionen, Reden und Musik.

 

8.März...

 

Vor über hundert Jahren verabschiedete die 2. Internationale sozialistische Frauenkonferenz in Kopenhagen, aufgrund der Initiative der deutschen Sozialistin Clara Zetkin, den Beschluss, einen internationalen Frauentag zu veranstalten.

Zum ersten Mal gingen daraufhin am 19.März 1911 Frauen in großer Zahl in verschiedenen Ländern auf die Straße. Ihre Forderungen waren neben dem Frauenwahlrecht auch der 8 Stunden Tag.

In den folgenden Jahren etablierte sich eine proletarische Frauenbewegung, die sowohl für Frauenrechte wie auch gegen Krieg Stellung bezog.

Nach dem ersten Weltkrieg setzte sich dann der 8. März als Kampftag der kommunistischen ArbeiterInnenbewegung durch. Laut Verfassung der Weimarer Republik waren zwar Frauen und Männer rechtlich gleichgestellt jedoch schrieb das geltende Familienrecht weiterhin die Unterordnung der Frauen vor.

Im deutschen Faschismus war der Frauentag verboten. Stattdessen wurde der Muttertag feierlich begangen. Das herrschende Frauenbild war fortan ein fast ausschließlich mütterliches. Frauen hatten nun zur Aufgabe arische Kinder zu gebären die dringend als Soldaten und Arbeitskräfte benötigt wurden.

Nach der Befreiung Europas vom Faschismus wurde der Frauentag zuerst vor allem in den sozialistischen Staaten begangen.

Erst 1962 führte die UN- Vollversammlung den 8.März zum "Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden" ein.

Heute wird der internationale Frauentag weltweit begangen. Die Forderungen die die Frauen auf die Straße tragen sind international.

 

...Frauen organisiert euch!

 

In weiten Teilen der Gesellschaft ist heute die Meinung vertreten, die Benachteiligung von Frauen sei überwunden, auch weil die Gleichberechtigung gesetzlich festgeschrieben ist. Tatsächlich kann hiervon allerdings keine Rede sein.

Berufstätige Frauen verdienen in Deutschland durchschnittlich 23% weniger als ihre männlichen Kollegen. Außerdem sind Frauen wesentlich öfter dazu gezwungen, in 450€ Jobs oder Leiharbeitsstellen zu arbeiten und folglich häufiger von Altersarmut betroffen.

Werktätige Frauen erfüllen in der herrschenden Wirtschaftsordnung dabei zwei große Aufgaben. Einerseits müssen sie Lohnarbeit leisten um ihre Lebensgrundlage zu sichern und zusätzlich sind sie aufgrund ihres Geschlechts für die Reproduktion von Arbeitskräften, also das Gebären und aufziehen von Kindern verantwortlich.

Der Schwangerschaftsabbruch gilt in Deutschland juristisch noch immer als rechtswidrig und nur unter bestimmten Bedingungen bis zum dritten Schwangerschaftsmonat straffrei.

Hierbei werden Frauen in ihrer Selbstbestimmung eingeschränkt, da sie gezwungen werden vor einer Abtreibung ein Beratungsgespräch zu führen und eine dreitägige Bedenkzeit einzuhalten.

 

Verschiedene Verhaltensweisen werden bestimmten Geschlechtern zugeordnet und Männer und Frauen von Kind auf danach beurteilt ob sie diese Anforderungen erfüllen.

Das gesamte gesellschaftliche Leben wird von Rollenbildern bestimmt. Sie werden bewusst oder unbewusst von Generation zu Generation weitergegeben. Sie sind aber auch Spielball der politischen und wirtschaftlichen Machthaber.

 

Diese Missstände müssen wir aufzeigen und beseitigen.

Um aber eine wirkliche Gleichberechtigung und eine sozial gerechte Welt zu gestalten, braucht es sowohl eine gesellschaftliche als auch eine persönliche Veränderung. Das gelingt am Besten gemeinsam.

Unter dem Motto „Frauen verbinden, Visionen wagen. Frauen organisiert euch!“ veranstalten wir deshalb am 8. März eine Kundgebung und laden alle Interessierten herzlich dazu ein.