Game over Burschenbundball - Demo gegen den Burschenbundball in Linz

Antifalogo

In Linz laden am 19. Januar 2013 akademische Burschenschaften, Landsmannschaften und pennale Verbindungen zum Burschenbundball ins „Palais Kaufmännischer Verein“. Dabei handelt es sich um das wohl repräsentativste Haus in ganz Linz, welches sich selbst auch gern als "kleine Hofburg" bezeichnet. Der Burschenbundball ist nach dem Wiener Korporationsball, seit heuer Wiener Akademikerball ("neuer Name selbe Scheiße"), eine der größten Veranstaltungen der deutsch-völkischen Männerbünde in Österreich.

 

Diese fungieren gleichzeitig als Schnittstelle zwischen organisiertem Neonazismus und dem "legalen" Rechtsextremismus der FPÖ. So sind viele Größen der Neonazisszene auch Burschenschafter, aber auch die FPÖ rekrutiert Nachwuchs aus den burschenschaftlichen Reihen. Wie sich auch gut an der Anzahl der Burschenschafter im Parlament, den Landtagen und Gemeinderäten erkennen lässt. Ihre zahlreichen Verstrickungen in Politik und Wirtschaft und nicht zuletzt die Orte an denen sie feiern und sich vernetzen können, zeigen, dass es sich bei den Burschenschaften keineswegs um ein Randphänomen handelt. Obgleich aller burschenschaftlicher Legenden stellt der Antisemitismus seit der Gründung der „Urburschenschaft“ 1815 ein konstantes Element dar. Heute äußert sich dieser zwar versteckter, aber deswegen nicht weniger drastisch. Etwa dann, wenn von geheimen Machthaber_innen, die im Hintergrund die Fäden ziehen, die Rede ist, oder Menschen andere, angeblich jüdische, Merkmale zugeschrieben werden. Der überaus größte Teil der deutschnationalen Verbindungen (Burschenschaften) schließt Frauen* grundsätzlich aus ihren Reihen aus und betrachtet diese, gerade auch auf Bällen, nur als schmückendes, auf ihren Körper reduziertes, Beiwerk.


 

Durch ihr halsstarriges Beharren auf patriarchalen Strukturen stecken sie Frauen* und Männer* immer noch in Schubladen und reproduzieren den Mythos von den natürlichen Unterschieden und (patriachalen) Hierarchien zwischen den Geschlechtern. Abgrenzung und Abwertung von nicht heterosexuell lebenden Menschen und Frauen* gehören zum Standardrepertoire deutschnationaler Verbindungen und dienen der Aufrechterhaltung ihres „heroischen und ehrenhaften“ Männlichkeitsbildes.

 

Am 19. Jänner wollen wir um 18 Uhr am ARS Electronica Platz (AEC) gemeinsam gegen diese Unzmutbarkeit demonstrieren. Mehr Infos zur Demo findest du unter antifa.servus.at oder über akgb@riseup.net.

Wir verwenden in diesem Text den Stern (*) um das Konstrukt Geschlecht aufzudeken und um allen Geschlechtsidentitäten ihren Raum in unserer Sprache zu geben.


Bus aus Wien

Für die Demo gegen den Burschenbundball am 19.1.2013 soll es nun auch einen Bus aus Wien für die Anreise geben. Ihr könnt euch unter busnachlinz@gmx.at anmelden. Wann und wo der Bus losfährt wird noch bekanntgegeben.

 

Game over BurschenbundballSamstag, 19. Jänner 2013
18:00 Uhr
AEC Platz (Linz)