Veranstalter verteidigen Weber-Malkursus

Erstveröffentlicht: 
12.01.2013

PINNEBERG. Schon die Eröffnung der Ausstellung von Werken des Grafikers A.Paul Weber in der Drostei wurde von Diskussionen begleitet. Die Antifa Pinneberg verwies auf die umstrittene Rolle Webers im Dritten Reich und nannte das Ausstellungskonzept "kritiklos". (wir berichteten). Nun haben die Aktivisten erneut einen offenen Brief verfasst. Anlass ist ein Malkurs für Kinder ab acht Jahren, den das Kunsthaus Schenefeld in Zusammenarbeit mit der Drostei anbietet. Die Nachwuchskünstler sollen die Ausstellung besichtigen und anschließend selber mit Schablonen Drucke anfertigen. 

Die Antifa hält es für unangebracht, Kindern anhand von Werken eines "Mitglieds der nationalrevolutionären Bewegung" das Malen beizubringen. Es sei nicht zu erwarten, dass Kinder die "antisemitische Bildsprache" Webers erkennen könnten. 

In einem Antwortschreiben an die Antifa und im Gespräch mit unserer Zeitung betonen Dozentin Anne Imig und Kunsthaus- Leiterin Marianne Elliot-Schmitz das durchdachte Konzept des Kurses. Man habe sich - schon vor den Aktionen der Antifa - gründlich mit Webers Biografie auseinandergesetzt und werde die problematischen Aspekte kindgerecht ansprechen. "Wir haben viel Erfahrung mit Kindern, da sollte man uns vertrauen, dass wir die richtigen Worte finden", so Elliot-Schmitz. Teile der Ausstellung werde man den Kindern bewusst nicht zeigen. Die Drostei habe die Bilder entsprechend angeordnet.