Kandidat für Rickenbach: Christian Bärthel

Kandidat Nummer vier: Christian Bärthel
Erstveröffentlicht: 
04.01.2013

Bürgermeisterwahl

 

„Die Gebetserhörung für Rickenbach“, sagt Christian Bärthel über Christian Bärthel aus Ronneburg/Thüringen. Er will Bürgermeister werden.

 

RICKENBACH (elf). Die E-Mail von Kandidat Nummer vier, also des 38 Jahre alten Christian Bärthel, datiert vom 28. Dezember, war gestern aus dem Rickenbacher Rathaus zu erfahren. Wegen der Feiertags- und Urlaubsbesetzung sei sie dem Wahlausschussvorsitzenden Baumgartner erst am Donnerstag weitergeleitet worden. Der gelernte Verwaltungsfachangestellte, der auch Erfahrungen auf dem Gebiet des Personalwesens, allgemeine Verwaltung, Messen und "juristische Angelegenheiten" im Lebenslauf angibt, hat eigener Aussage zufolge derzeit keine feste Anstellung. Er war stellvertretender Landesvorsitzender und Pressesprecher der Deutschen Partei (DP) in Thüringen. Zu seinem Ruf als Neonazi (nachzulesen in der Internet-Enzyklopädie Wikipedia) sagt Bärthel, er sei weder Mitglied noch Angestellter der NPD. Von 2007 bis 2009 hat er jedoch im Bürgerbüro des sächsischen NPD-Landtagsabgeordneten Peter Klose in Zwickau mitgearbeitet. Der Thüringische Verfassungsschutz bezeichnet Christian Bärthel als Rechtsextremisten, der immer wieder durch seine einschlägige Äußerungen in mündlicher oder schriftlicher Form auffiel und dessen Wohnung wegen des Verdachts der Volksverhetzung 2005 polizeilich durchsucht wurde. Bärthel selbst sagte gegenüber der BZ, die ihm vorgeworfenen antisemitischen Äußerungen seien Bibelzitate gewesen.

Christian Bärthel bezeichnet sich als überkonfessionellen "Prediger und Evangelist". Er hat bereits Erfahrungen im Bürgermeisterwahlkampf gesammelt. 2006 bekam er bei fünf Kandidaten in seinem Wohnort Ronneburg 6,2 Prozent der Stimmen, 2008 als einziger Kandidat gegen den Amtsinhaber vom Besigheim (Kreis Heilbronn) 2,6 Prozent. Er sei "die Gebetserhörung für Rickenbach", sagt Bärthel, dem der "Glaubensbezug" wichtig sei, und er nennt sein Wahlkampfmotto: "Die Ordnung des Schöpfers erhalten, die Heimat liebevoll gestalten."

Er betrachte die Bewerbung nicht als "Spaß" und es sei auch nicht seine Absicht, vor der Rente ein "ruhiges Pöstchen" zu bekommen, so der Kandidat. Vielmehr habe er "konkrete touristische und wirtschaftliche Ideen", die er mit den Menschen vor Ort umsetzen möchte.