Alle gegen Gorleben? BI warnt vor wahltaktischen Worthülsen

Kurz vor den niedersächsischen Landtagswahlen zeichnet sich ein nahezu geschlossenes Nein zu einem Atommüllendlager im Salzstock Gorleben bei allen Landtagsfraktionen ab. "Endlich zeichnet sich ab, dass die 35 Jahre Lug und Trug um Gorleben ein Ende haben könnten. Doch auf wahltaktische Beteuerungen können wir nichts geben", warnt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).

 

Bei der Suche eines Endlagers für Atommüll müsse - zumindest darin waren sich alle fünf Fraktionen im Plenum einig - die sichere Rückholbarkeit der Abfälle immer gewährleistet bleiben. Sollte diese Voraussetzung auch im derzeit von einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe erstellten Endlagersuchgesetz berücksichtigt werden, bedeute es für Gorleben das Aus. Dies hatte kürzlich auch Ministerpräsident David McAllister (CDU) in einem Interview betont.

"Genau hier liegt der Pferdefuß", so die BI. Eine Rückholbarkeit von Atommüll aus Tiefenlagern würde voraussetzen, dass ein Bergwerk 500 Jahre offen gehalten werden muss, und damit wäre das Lager für Wasserzuflüsse geöffnet. BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: "Worthülsen und Wahlversprechen reichen nicht, wir fordern deshalb einen Zukunftsrat, um wegzukommen von parteipolitischer Wortakrobatik und Verheißungen. Die Atommülldebatte muss umfassend und sachgerecht geführt werden, und zwar unter Einbezug der interessierten Öffentlichkeit."


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