Auch Die Linke kritisiert Konzept der Weber-Ausstellung

Erstveröffentlicht: 
07.12.2012

PINNEBERG. Nachdem die Antifa Pinneberg der Drostei einen unkritischen Umgang mit dem Werk des Zeichners A. Paul Weber vorgeworfen hatte und in einem offenen Brief den Stopp der Ausstellung gefordert hatte (wir berichteten), erhalten die Aktivisten nun Unterstützung aus den Reihen der Linken. Kreissprecher Klaus-Dieter Brügmann im Gespräch mit unserer Zeitung: "Was mich am meisten stört, ist das Abwehren von Kritik, nur weil sie anonym ist - dieser Reflex ist lächerlich." Die Anonymität des Schreibens ändere nichts an der Richtigkeit der Inhalte. Auch die Aussage von Kreispräsident Burkhard E. Tiemann, wer nur zwanzig Prozent des Wissens habe, solle sich nicht so äußern, empört Brügmann. Er sei der Antifa dankbar, dass sie das Thema öffentlich gemacht haben. Die Aussage, dass sich jeder Besucher selbst eine Meinung bilden müsse, sei eine Banalität, eine unkritische Präsentation nach diesen Aussagen vorgezeichnet. Natürlich könne man Webers Werke ausstellen, so Brügmann. Es sollte aber bereits im Rahmen der Ausstellung auf die politische Haltung des Künstlers eingegangen werden. "Ich würde mich aber auch freuen, wenn es im Anschluss eine Diskussion mit neutralen Experten, wie Kunsthistorikern geben würde", sagte Brügmann. In einem weiteren Schreiben an die Drostei bekräftigte die Antifa Pinneberg ihre Haltung.