Kripo ermittelt nach Zwischenfall bei Demo
Vier Rechtsextreme haben am Rande der Demo der linken Szene am Mittwoch offenbar versucht, Demonstranten und Passanten anzugreifen. Jetzt ermittelt die Kripo.
Am Rande der Linken-Szenen-Demo am Mittwochabend ist es nach Augenzeugenberichten am Platz der Universität zu einer brenzligen Szene gekommen: Aus einer Gruppe von vier Rechtsradikalen soll ein Mann mit gezogenem Messer auf Demonstranten losgegangen sein. Die Kripo ermittelt nun in dem Fall und sucht nach weiteren Zeugen.
Die Polizei hat am Freitag noch einmal bestätiigt, dass es während der unangemeldeten Demonstration im Bereich des Fahrradabstellplatzes zwischen den Kollegiengebäuden I und IV zu einem Zwischenfall gekommen ist. "Wir ermitteln in dieser Sache",erklärte Polizeisprecher Karl-Heinz Schmid. Näheres will er zum Fall derzeit nicht sagen, damit etwaige weitere Zeugen nicht beeinflusst werden. Die Polizei hat jedenfalls die Personalien der vier Männer aufgenommen.
Die Polizei bestätigt aber, dass die vier Männer der rechtsradikalen Szene zuzuordnen sind. Das belegen auch Fotos auf der Internetseite des Nachrichtenportals der linken Szene Indymedia. Dort sind Fotos zu sehen, die zwei der Rechtsradikalen mit T-Shirts mit einschlägigen Aufschriften wie wie "Deutschland – Mein Blut, meine Heimat" zeigen.
BEREITSCHAFTPOLIZISTEN KLÄRTEN DIE SITUATION
Die vier Männer haben die aus der Belfortstraße kommenden Demonstranten an der Ecke vor dem KG I erwartet und, so schildern es Demo-Teilnehmer mit Parolen provoziert. Die Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit der Polizei (BFE) habe die Provokateure zurück gedrängt bis zu den Fahrradparkplätzen nahe dem Café "Oscar’s". Die Polizisten seien danach wieder zurückgegangen, so ein unbeteiligter Augenzeuge. "Die Polizei war nur auf die Demo fixiert." Die Rechtsradikalen sollen auch einen Fahrradfahrer verfolgt haben.
Einer der Männer habe ein Messer gezogen und sei damit los gerannt, schildert Grüne-Alternative-Stadtrat Coinneach McCabe, der die Szene selbst beobachtet hat und mittlerweile auch schon als Zeuge bei der Polizei aussagte. "Es ist beunruhigend, dass jemand aus der rechten Szene am helllichten Tag in Freiburg ein Messer zieht", findet er. Eine Einheit der Bereitschaftspolizei klärte dann die Situation. Einer der vier Rechtsextremen soll in Freiburg leben, ist zuvor noch nicht in dieser Szene aufgefallen. Woher die drei anderen Männer stammen, ist nicht bekannt. Sie sollen sich nach BZ-Informationen am Freitag aber noch in der Stadt aufgehalten haben.
Erst vor drei Tagen hatte der Verfassungsschutz davon berichtet, dass die Zahl rechtsextremer Straftaten in Deutschland stark zu genommen hat.