Am 11.10.2012 wurden vom (Abschiebe) Flughafen Baden Airpark cirka 70 Roma, darunter kleine Kinder und alte Menschen nach Belgrad abgeschoben. Die Menschen wurden aus verschiedenen Bundesländern, darunter Baden-Württemberg mit Polizeibegleitung, abgeschottet vom normalen Passagierbetrieb auf das Flughafengelände in ein von der Polizei bewachtes Gelände gebracht.
Dabei fuhren ein größerer Bus und mehrere kleinere Polizeibusse durch eine Schleuse, bestehend aus 2 hintereinander befindlichen Stahltoren, die per Knopfdruck geöffnet und geschlossen werden können. Das Gelände ist mit einem oben messerschafen Zaun abgesichert. Dies veranschaulicht den militärischen Charakter der mittlerweile zur Normalität gewordenen inhumanen Sammelabschiebungen.
Am kommenden Donnerstag, den 18. Oktober wird es wieder eine Sammelabschiebung von Roma vom Flughafen Baden Airpark in das ehemalige Jugoslawien geben.
Wir rufen zur “Kritischen Beobachtung” dieser erneuten Abschiebung von Menschen auf, die in Deutschland Schutz suchten vor Verfolgung und Elend. Im Herkunftsland angekommen leben sie ohne Perspektive und in Angst vor erneuter Verfolgung, der Angehörige einer diskriminierten Minderheit weiterhin häufig ausgesetzt sind. Seit mehr als zehn Jahren wurden tausende Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien gegen ihren Willen und oft mit Polizeigewalt vom Flughafen Baden Airpark abgeschoben.
Seit dem 21. April 2010 ist das Regierungspräsidium Karlsruhe neben der Zentralen Ausländerbehörde Bielefeld für die Abschiebungen von mehr als 15.000 (!) Menschen, davon 11.000 Angehörigen der Roma zuständig. Mehr als die Hälfte der Betroffenen sind Kinder und Jugendliche, alte und kranke Menschen.
Dank anhaltender Proteste wurden immer wieder Abschiebungen verhindert. Neben Roma-Organisationen haben sich antirassistische und zahlreiche andere gesellschaftliche Gruppen immer wieder gegen diese inhumane Abschiebepraxis gestellt.
Baden Airpark ist der wichtigste „Roma-Abschiebeflughafen“ im süddeutschen Raum. Armut, nahezu hundertprozentige Arbeitslosigkeit, unzureichende Gesundheitsversorgung und Diskriminierung speziell im Kosovo aber auch mittlerweile in Serbien und Mazedonien werden von den deutschen zuständigen Behörden insbesondere vom Reg.Präsidium Karlsruhe, der Justiz und der Polizei nicht berücksichtigt.
Kommt zur Info-Veranstaltung und beteiligt euch an den Protesten gegen die Sammelabschiebungen! Nähere Infos auf der Veranstaltung!
Bleiberecht für alle. Abschiebungen von Roma und anderen Flüchtlingen stoppen.
2. Info-Veranstaltung Stop Deportation – Protest gegen Abschiebungen von Roma und anderen Flüchtlingen - 16. Oktober 2012, 19.00 Uhr Jugendkulturzentrum Forum, Neckarpromenade 46, Mannheim
Kein Mensch ist illegal!