FDP-Umweltminister Sander sucht in Sachen Endlager-Erkundung in Gorleben die Unterstützung der CDU

BI Umweltschutz konstatiert "große Unbedarftheit" des Ministers

Der niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander fordert erneut, den
Salzstock Gorleben zu Ende zu erkunden. Die Plattform für die Forderung des
Freidemokraten bot der CDU-Kreisverband Lüchow-Dannenberg mit seinem
Maifest in Pannecke. Er dankte dem CDU- Kreisverband für deren "klaren
Standpunkt" in Sachen Gorleben-Erkundung.

"Wenn zwei das Falsche fordern, wird die Sache nicht richtiger", kontert die
Bürgerinitiative Umweltschutz (BI). Interessant, dass Sander sich nicht an die
eigenen Parteifreunde im Wendland richte, denn die Kreis-FDP fordere wie die
Kreistagsmehrheit längst, Gorleben aufzugeben und eine vergleichende
Endlagersuche nach dem internationalen Stand von Wissenschaft und Technik.

Dass Hans-Heinrich Sander kurz vor dem Gedenktag an den schweren
Schachtunfall am 12. Mai 1987 die Fortsetzung des Endlagerbaus fordere, zeuge
zudem von einer großen Unbedarftheit des Ministers: "Er weiß offensichtlich nicht,
dass die Erkundung Mitte der 80er Jahren mit der Auswertung der Tiefbohrungen
beendet war und dass allen Warnungen von Geologen zum Trotz im September 1986
das Abteufen des ersten Schachts zur Errichtung des Endlagers begonnen wurde."
Mit fatalen Folgen, denn der Gebirgsdruck war trotz des Gefrierverfahrens unter
Tage so groß, dass Stahlringe nachträglich eingebaut wurden, um den Schacht
wegen der Wasserzuflüsse und "Schmiereffekte" vor dem Einstürzen zu bewahren.
Einer dieser Ringe gab nach und stürzte auf die Schachtsole, erinnert die BI. Sechs
Arbeiter wurden verletzt, ein Bergmann erlag den schweren Verletzungen. Es sei
Zeit, die Fehlentscheidungen der 80er Jahre einzugestehen, fordert die BI.

Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06

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