Burghausen ist international, Burghausen ist weltoffen und jeder ist in der schönen Salzachstadt willkommen. Nur den knapp 40 Besuchern, die heute angereist waren, um eine Neonazi-Kundgebung abzuhalten, schlug klare Ablehnung entgegen. Mit Plakaten, Trillerpfeifen, Sprechchören und Musik machten die Burghauser, aber auch Gäste aus benachbarten Kommunen klar: In Burghausen soll die braune Szene keinen Platz bekommen.
Wie Bürgermeister Hans Steindl betonte, sind Burghausens Grenzen ebenso offen wie die Herzen. Seinen Vorschlag, den Neonazis den Rücken zuzudrehen und sich die Ohren zuzuhalten, nahmen die Leute vom Aktionsbündnis für Demokratie und Toleranz ebenso an wie zahlreiche Passanten, die sich der Gegendemo zur Nazikundgebung spontan angeschlossen hatten. Viele Bürger zeigten sich schockiert darüber, dass die Nazis Burghausen zum Aufmarschplatz erkoren hatten.
Dank der umsichtig agierenden Sicherheitskräfte kam es zu keinen
größeren Auseinandersetzungen. Geschickt konnte auch vermieden werden,
dass die Neonazis wie offenbar geplant zu einer Spontandemo durch die
Stadt marschieren konnten.
Gegen 13.30 Uhr war der braune Spuk am Bürgerplatz glücklicherweise
vorbei und die Polizei escortierte Martin Wiese und seine Gesellen
zurück zum Bahnhof.