Das Amtsgericht in Böblingen hat am Dienstag einen 26 Jahre alten Mann aus Stuttgart der gefährlichen Körperverletzung für schuldig befunden. Laut der Vorsitzenden Richterin Hella Quillmann hat der 26-Jährige in den frühen Morgenstunden des 17. Februar 2007 in Sindelfingen vor der Stadiongaststätte des Floschenstadions Gäste einer privaten NPD-Faschingsparty angegriffen, geschlagen und getreten. Der Mann wurde zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt und muss 150 gemeinnützige Arbeitsstunden ableisten.
Der 26-Jährige habe einer Gruppe von jungen Leuten angehört, die extra aus Stuttgart mit der S-Bahn angereist seien, so die Richterin. Nach Angaben der Kreisvereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) hatten sich damals rund 20 Gegner der Rechtsextremen an der S-Bahn-Station Goldberg eingefunden, um gegen das NPD-Treffen zu demonstrieren. Wie eine VVN-BdA-Sprecherin erklärt hatte, seien sie von der Polizei festgehalten und viele zur Rückfahrt gezwungen worden. Einigen Personen, welche die NPD-Veranstaltung hätten stören wollen, habe die Polizei Steine, Schlagstöcke und Pfeffersprays abgenommen, berichtete die Böblinger Polizei. Die Beamten sind jetzt erst auf eine DNA-Spur gestoßen, die von dem 26-Jährigen an einer Sturmhaube sichergestellt wurde. Sie war unweit des Tatorts gefunden worden.