Heute morgen errichteten Aktivist_innen des Aktionscamps „take back the
land“ einen neuen Tagebau im „Garten“ des Anwesens des Lords, um ihm die
Problematik „näher“ zu bringen. Der Lord ist Eigentümer des Tagbaus
„Mainshill“ und von Glentaggart East, wo ein neuer Tagebau geplant ist,
dessen Fläche derzeit aber besetzt ist von dem Aktionscamp.
Natürlich wurde ihm nur einiges davon demonstriert, was die
Anwohner_innen der wirklichen Tagebaue tag-täglich erleiden, indem er
diese große Sauerei zu Gesicht bekam. Was ihm ausblieb sind die
Gesundheitsprobleme, der Dieselgeruch, die Gefahr auf den Straßen und
der Lärm. Die Polizei traf später bei dieser Aktion ein, machte aber
keine Festnahmen.
Rob Hearne einer der Aktivist_innen, die im Garten des Lord gruben sagte: „Die Grafschaft macht Millionen mit den Tagebauen im Douglas Valley, es gibt aber in der Region keine Zustimmung für den Kohleabbau, mit 70% der Menschen die gegen den Tagbau Mainshill kämpfen und 650 Einwendungen die an das Council geschickt wurden. Wegen seiner aristokratischen und angeborenen Privilegien, kann er tun und lassen was er will und sich über die Wünsche der Bewohner_innen hinwegsetzten. Wir Baggern nun in seinem Garten um ihm den Widerstand näher zu bringen“
Der Anwohner David Grey sagt: „Dem Lord gehört alles hier und er macht einen Haufen Geld, aber er gibt den Gemeinden nichts zurück. Er kriegt Millionen, wir kriegen Krebs und Asthma“
Das schöne an dieser Aktion ist, dass sie bildlich verdeutlicht, dass es bei umweltzerstörerischen Projekten normalerweise nicht diejenigen sind, die durch die Auswirkungen leiden, die von den Projekten profitieren. Es sollte öfters mal der Spieß umgedreht werden.
Wie immer auch diesesmal die Info, dass es auch in Deutschland derzeit viele Aktivitäten gegen Braunkohleabbau und -verstromung gibt: So ist seit nun 3 Monaten der Hambacher Forst besetzt, der für den Braunkohletagebau Hambach weichen soll. Und im August finden zwei Klimacamps gegen Braunkohleabbau statt, in deren Umfeldern auch Aktionen stattfinden sollen. Eines im rheinischen Braunkohlerevier und eines in der Lausitz.