Veranstaltung: 80 Jahre Antifaschistische Aktion

80 Jahre Antifaschistische Aktion

Vor 80 Jahren wurde die Antifaschistische Aktion ausgerufen

Am 10. Juli 1932 wurde während des Reichseinheitskongresses in Berlin die Antifaschistische Aktion ausgerufen. Damit kamen die KPD-Führung und Teile der Sozialdemokratie einer Entwicklung nach, die bereits seit Jahren von kleineren Organisationen wie der SAPD oder dem ISK gefordert und vielfach an der Basis der großen Arbeiterparteien praktiziert wurde: Der gemeinsame Kampf gegen die erstarkenden Faschisten in den Wohnvierteln, Betrieben und auf der Straße.

 

Heute wissen wir, dass die Antifaschistische Aktion zu spät kam, nur halbherzig und taktierend betrieben wurde und den Faschismus in Deutschland nicht mehr aufhalten konnte. Dennoch bilden Symbole und der Grundgedanke der Aktionseinheit im Kampf gegen alte und neue Nazis einen Bezugspunkt für Antifaschistinnen und Antifaschisten, die erst Generationen später in der Antifa-Bewegung aktiv werden: Ab den 1970er Jahren griffen K-Gruppen das Logo der Antifaschistischen Aktion wieder auf. Autonomer Antifaschismus war ein kleiner aber effektiver Teilbereich der autonomen Bewegungen der 1980er Jahre. In den 1990er Jahren entwickelte sich „die Antifa“ zu einer der großen und kontinuierlichen Bewegungen. Heute begreifen sich die Organisierungsansätze innerhalb der radikalen Linken zwar nicht mehr ausdrücklich als „Antifa“, dennoch werden die größten und militantesten Konflikte vielerorts unter der Fahne der Antifaschistischen Aktion ausgetragen.

 

In Göttingen freuen wir uns, die Veranstaltung zum tatsächlichen 80jährigen Jubiläumstag, dem 10. Juli 2012, präsentieren zu können. Bernd Langer (ehemaliger Aktivist der Autonomen Antifa M und Autor, Berlin) wird in einem reichlich bebilderten Vortrag die Entstehung der Antifaschistischen Aktion in den 1930er Jahren mit ihren Vorläufern der KPD-Einheitsfrontpolitik beschreiben. In einem geschichtlichen Bogen bis heute erläutert er zudem das Wiederaufgreifen des Antifa-Symbols durch die K-Gruppen in den 1970er Jahren, den autonomen Antifaschismus der 1980er Jahre sowie die Entwicklung der Antifabewegung wie wir sie heute kennen.

 

Rotes Zentrum, Lange-Geismar-Str. 2, Göttingen