Unliebsame Angeklagte - Auch Rechtsradikale, Mörder und Alkoholstraftäter brauchen eine Verteidigung vor Gericht

Erstveröffentlicht: 
28.06.2012

Es geht jetzt um eine junge Rechtsanwältin. Tina Gröbmayr ist erst seit kurzem Anwältin hier in Freiburg. Doch trotzdem sorgt sie für heiße Diskussionen. Der Grund: Sie unterstützt einen Anwaltskollegen in einem Prozess um einen mutmaßlichen Neo-Nazi. Das allein sollte natürlich kein Grund sein, dass es Kritik gibt. Denn in einer Demokratie sollte ja jeder vor Gericht verteidigt werden. Probleme hat Frau Gröbmayr wegen ihrer politischen Gesinnung. Und die ist anders, als man denken würde. Frau Gröbmayr ist in einer links-gerichteten Partei aktiv, die sich „Grüne Alternative Freiburg“ nennt. Und diese Partei macht ihr gehörigen Ärger. Es heißt, einen Rechten zu verteidigen, sei als Links-Eingestellte nicht vertretbar. Tina Gröbmayr war Sprecherin der Grünen Alternative und ist bereits von ihrem Amt zurückgetreten. Wir wollen sie jetzt fragen, was sie zu ihrem Fall denkt. Kann jemand politisch Links Eingestelltes einen Rechtsradikalen verteidigen? Und wenn man weiter denkt: Wer verteidigt dann Mörder oder Vergewaltiger?