Neonazis der NPD durften in der Festhalle ihren Landesparteitag nicht abhalten und hielten stattdessen in der Innenstadt eine Kundgebung ab, welche schon nach 2 3/4 Stunden endete, obwohl 5 angemeldet wurden. Auch kamen nur 50 statt 200 angekündigter Rechtsextremist_innen. 50 Antifas machten gegen diese Kundgebung durchgehenden Lärm.
Vorgeschichte:
CDU und FDP, welche in Sachsen die Regierung stellen, setzten durch, dass in der Festhalle Plauen (Vogtland) politische Veranstaltungen erlaubt sind. Das Angebot nahm dann auch die rechtsextreme NPD dankenswerterweise an und wollte dort ihren Landesparteitag abhalten.
Nun bekamen antifaschistische Menschen davon schnell Wind und riefen zu Protesten auf.
Erst eine Woche vor dem 20. Mai schrieben sagten die beiden obengenannten Parteien den Rechtsextremen, dass in der Satzung des Veranstaltungsgebäudes steht, dass für demokratiefeindliche, antisemitische und rassistisches Gedankengut kein Platz hier sein dürfe. [1]
Wie wäre es noch mit kein Platz für Sexismus [2], Homophobie [3], Imperialismus [4] und Massentierhaltung [5] ?
Eine zusätzliche Bedingung bestand darin wohl, eine Haftpflichtversicherung zu haben. Die faschistische NPD wollte aber niemand versichern. 50.000 Euro in Bar als Pfand akzeptiere Schwarz-Gelb auch nicht. Ein wenig verwunderlich, sind doch sämtliche Atomkraftwerke in Deutschland nicht mit eben dieser Versicherung ausgestattet. [6]
Festhalle:
Laut „Freie Presse“ (von der CDU gegründet [7]) und MDR (steht unter CDU-FDP-Kontrolle) kamen 100 Menschen um 10.30 Uhr zu einer Kundgebung zusammen, um zu zeigen, welches Gedankengut hier nicht verbreitet werden soll. Kein Wort aber darüber, welche vermeidbaren Fehler die sächsische Landesregierung vorher fabrizierte.
„Lustig“ auch, dass die CDU nur bei der Festhalle war.
Mit direkten Protesten gegen Nazis tut sich die CDU doch sehr schwer. Mensch erinnert sich nur darin, dass die Immunität von Andre Hahn, einem sächsischen Landtagsabgeordneten von "Die Linke" nur aufgehoben werden konnte, da die NPD, FDP und CDU gemeinsam dafür stimmten. In Thüringen und Hessen das gleiche Bild, nur ohne Erstgenannte, da nicht vertreten. "Damals" ging es um Aufrufe zu Blockaden gegen den größten Nazi-Aufmarsch in Dresden. 2012 lief das braune Pack in deutlich verringerter Anzahl nur noch auf einem Montag.
-Vor 12 Uhr
Die Faschisten aber waren natürlich nicht in der Festhalle, sondern hatten ab 11 Uhr auf dem Klostermarkt (Innenstadt) in Plauen und somit überhaupt nicht in Hör-und Sichtweite, eine Kundgebung angemeldet. Offizielles Motto? k.A. Vielleicht ja: „CDU und FDP haben uns zum ersten Mal verarscht, seit es die NSU nicht mehr gibt.“
Muss es eigentlich sein, dass der MDR Sexisten auch noch interviewt? Die sagen doch selber, dass sie die Demokratie nicht als beste Staatsform betrachten. [8]
Da es in so kurzer Zeit kaum Möglichkeiten bestand, eine Gegenkundgebung anzumelden, versammelten sich Vertreter_innen von ver.di, VVN-BdA, plauen-nazifrei und weitere AntifaschistInnen spontan schon vor 11 Uhr in der Nähe des Klostermarktes.
Die Polizei fand dies gar nicht schick und wollte erst einmal jemanden haben, der als Versammlungsleiter_in fungierte, sowie die Namen aller Ordner_innen. Da Letzteres keine Pflicht ist, wurde dem logischerweise nicht Folge geleistet. Nach Diskussionen musste aber die nun angemeldete Kundgebung zehn Meter weiter weg von den Nazis stattfinden. Die Transpis durften immerhin bleiben. Außer Eines (vom VVN-BdA), denn sonst könnten die Rechtsextremen nicht mehr in Sehweite sein. Circa 50 Menschen mussten folglich hinter ein polizeiliches Absperrband verschwinden, um von dort ihren Protest gegen diese menschenverachtende Partei Kund zu tun. Das war es mit den Auflagen.
Bis 12 Uhr noch ziemlich gechillt, da die Rechten zwar schon um 11 Uhr eintrubelten, um aufzubauen, aber erst eine Stunde später anfangen durften. Lautsprecherwagen und Pavillons diente unter anderem dazu, um braune „Menschen“ anzulocken. Ob der angekündigte nationale Liedermacher Frank Rennicke vor Ort gewesen ist? Sehen konnte Mensch diverse Landtagsabgeordnete der Fascho–Partei wie z.B. Holger Apfel. Da Größenwahn die größte „Stärke“ der Homophoben darstellt, kündigten die im Vorfeld 200 Rassisten an, welche auch kommen mussten, um dem betriebenen Aufwand den nötigen Rahmen geben zu können. Es kamen insgesamt nur 50 Ewiggestrige vor allem aus Plauen, dem Vogtlandkreis und dem Erzgebirgskreis. Wieso mit einem Tschechen (wenn auch Nationalsozialist), da Ausländer, für den Parteitag geworben wurde, bleibt das Geheimnis der NPD, denn ihre Ideologie zielt auf Ausländerfeindlichkeit und somit Menschenhass ab. Die Polizei stand an diesem Tag überall rund um die beiden politischen Kundgebungen rum, was nur dann gerechtfertigt wäre, wenn die Nazi-Anzahl nicht dermaßen „enttäuscht“ hätte.
- Es geht los
Die antifaschistische Gegenkundgebung zählte zwar nur wenige Dutzend Leute, aber auch kein Grund, leise zu sein. Es ist nicht mal falsch zu behaupten, dass die Imperialisten nicht mal deren Reden vernünftig akustisch „verstehen“ konnten. Non-Stop-Protest-Taktlos-"Party" pur!
Krachmacher: Mehrere Trommeln, Vuvuzela, Trillerpfeifen, Luftballons ( Scratchen=sehr nervig) und zwei Megafone, sowie eine laute Musikanlage inkl. Generator.
Zustätzlich noch zwei T-Shirts, wo Anti-Nazi-Slogans sich drauf befanden, hielten Menschen in die Höhe. Außerdem noch politische Redebeiträge / Rufe (auch via Megafon) wie: „Nazis raus“, „Halt die Fresse“ (sehr populär), Alerta Alerta Antifascista, „Dumm, brutal und national“ und „Ihr habt den Krieg verloren“.
Später sorgte jemand netterweise dafür, dass die Gegen-Nazis-AktivistInnen reichlich Wasser inkl. Bechern umsonst bekamen.
- Die „Neutralen“ ?
Die Musikanlage, welche unpolitische Partymusik spielte, hatte zu wenig „Stoff“, was wohl auch an der sehr kurzen Vorbereitungszeit lag. Eine amerikanische Fast-Food-Kette lieferte dankenswerterweise Strom. Doch auch hier kam es zu Ausfällen! Irgendwer also zog permanent den Stecker heraus! Nazis schieden hier mal ausnahmsweise als Täter_innen aus, da diese sich auf ihrer „politischen Sache“ befanden und dann die Polizei eingreifen hätte müssen. Passanten gehen irgendwann weiter, weil Ihnen Rechtsextremismus anscheinend egal zu sein scheint. Manch Eine_r blieb aber bei der demokratischen Kundgebung. Sollte tatsächlich die Polizei antifaschistischen Protest unterbinden versuchen? Jein! Laut Zeugenaussage stiftete die Staatsgewalt Kinder an, genau dies zu tun! Sächsische Polizei? Dein Freund und Helfer? In welchem Auftrag sie handeln, dürfte klar sein! Dies tat der antisexistischen Lautstärke nicht weh. Im Gegenteil mussten sich die verbeamteten Chaot_innen dann „Die ganze Welt hasst die Polizei“ anhören.
Kein Witz auch, dass Nazis bei McDonals sich etwas zu Essen besorgten.
Die "No-Nazi-Party" hatte auch eine so enorme Wirkung, dass manch ein_e NPD-Anhänger_in mit wenig Disziplin den rechten Parolen zuhörte und stattdessen häufiger den Blick in Richtung des spontaneren Handelns richtete.
- Ende
Der Nazi-Kram muss schon aus „objektiver“ Sicht langweilig gewesen sein, denn es endete nicht nach fünf Stunden, sondern schon um 14.45 Uhr. Da waren auch nur noch 20 von Denen vor Ort. Eine Stunde Aufbau und ca. eine halbe Stunde Abbau für zwei Stunden Nazi-Müll. Drei Braunen gingen dann durch die andere Kundgebung dann hindurch. Ohne Polizeischutz!
Es muss alles ziemlich frustiert für die Homphoben gewesen sein, denn irgendeiner zündete noch einen Böller, als er/sie außer Sichtweite der anderen Kundgebung war.
Viele Polizeikräfte blieben noch in Plauen, da am Abend noch ein Antifa-Konzert um 18 Uhr stattfand. So ein friedlicher Event wurde auch schon mal von Nationalsozialisten angegriffen.
Ein Neonazi-Auto (Opel Vectra) hat das Kennzeichen V-PH-168 (Anspielung auf den rechtsextremen Waffennarr Timothy McVeigh, welcher 1995 mit einer Bombenexplosion 168 Menschen in den USA tötete)
Ein letzter Bericht von einer nicht-staatlichen Seite [9]
Wo Nazis etwas anmelden, bedarf es Protest! Wenn es mit der Anmeldung nicht mehr rechtzeitig klappt, dann eben spontan.
Um den Report mit einem
Zitat von „Energy Sachsen“ abzuschließen, wo es darum ging, was die
Gegendemonstranten von den Nazis hielten: "nämlich gar nichts“
Quellen:
[4] http://de.answers.yahoo.com/question/index?qid=20080128101226AA4WBSa
[5] http://www.tierqual-stoppen.org/
[6] http://100-gute-gruende.de/lesen.xhtml #28
[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Presse
[8] http://www.mdr.de/sachsen/chemnitz/npd146_zc-9dc9fc0c_zs-3d31288e.html
[9] http://move-vogtland.de/pressespiegel-details/items/mit-plakaten-und-troeten-gegen-nazis.html