2. Mai 2012 - T4-Umzug – Remebrance & Resistance Day - Medizinscher Massenmord 1939-49

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Zum 18. Mal findet morgen, am 02. Mai 2012 um 14:30 Uhr der Remebrance & Resistance Day in Berlin statt. Ins Leben gerufen von Psychiatrie-Erfahrenen wird traditionell im ersten Teil, dem Erinnerungs-Teil des Tages an der Tiergartenstraße 4 den Opfern des medizinischen psychiatrischen Massenmords, von den Nazis „Euthanasie“ genannt, in der BRD von 1939 bis 1949 gedacht. Die Tiergartenstraße 4 war die Zentrale der sogenannten „Aktion T4“, einer Mord-Aktion, der mehrere hunderttausend psychiatrisch diagnostizierte Menschen zum Opfer fielen. Alsdann zieht der Zug der DemonstrantInnen im Widerstands-Teil des R&R-Days zu einem Platz in Berlin der im aktuellen Kampf für die Selbstbestimmung und gegen den psychiatrischen Zwang und die psychiatrische Ideologie eine aktuell wichtige Rolle spielt.


In diesem Jahr wird der T4-Umzug zur Zentrale der „Deutschen Gesellschaft für biologische Psychiatrie e.V.“ (DGBP e.V.) und der „Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde e.V.“(DGPPN e.V.) ziehen.
Das Ziel des Umzuges wurde gewählt, weil der Präsident bzw. Vizepräsident von DGPPN e.V. und DGBP e.V. Peter Falkai maßgeblich an der Vorbereitung des Weltkongresses für Psychiatrische Genetik beteiligt ist, der vom 14. bis 18. Oktober in Hamburg stattfinden soll.
Organisator dieses Kongresses ist die „Internationale Gesellschaft für psychiatrsche Genetik“ (The International Society of Psychiatric Genetics – ISPG), die eine Ideologie des genetisch determinierten Verhaltens von Menschen vertritt, die von den Psychiatrie-Erfahrenen als Neo-Nazi-Eugenik bezeichnet wird.

Hier der Aufruf:

T4 – Umzug
Treffpunkt: 2. Mai, Tiergartenstraße 4 in Berlin um 14.30 Uhr
- Zentrale des medizinischen Massenmordes im Nationalsozialismus unter dem Namen "Aktion T4"
Der 2. Mai ist der internationale Tag zur Erinnerung an die Verbrechen der NS-Psychiatrie und ihrer Helfer und der Tag des Widerstandes gegen die Zwangspsychiatrie. Daher gedenken wir auch in Berlin der Opfer des ärztlichen Massenmordes. Dabei wurden ab 1939 mit Beginn der sogenannten ‚Aktion T4′ in den Gaskammern der Psychiatrien und später durch Giftspritzen und Verhungern lassen bis ins Jahr 1949 hinein ca. 300 000 Menschen ermordet. Und ebenfalls erinnern wir an die Opfer der Psychiatrie, die vor 1939 gequält, zwangssterilisiert und ermordet wurden und auch derer, die (bis) heute in den Psychiatrien und auch außerhalb aufgrund einer sogenannten "Diagnose" gequält, verletzt, entmündigt, verleumdet und ihrer Freiheit beraubt werden. Denn psychiatrische Zwangsbehandlung wird niemals eine Hilfe sein, sondern ist immer ein Verbrechen.

Zum 18. mal treffen wir uns wie jedes Jahr an der T4-Gedenkplatte, Tiergartenstr. 4, dem Ort der Zentrale des medizinischen Massenmordes im Nationalsozialismus unter dem Namen "Aktion T4". Nach der dort stattfindenden Gedenkkundgebung startet die Demonstration und geht über Potsdamer Platz, Brandenburger Tor und Friedrichstraße bis in der Reinhardtstr.14, dem Sitz der DGBP, der "Deutsche Gesellschaft für biologische Psychiatrie" und der DGPPN ("Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde").

Aufgrund des unverändert von dem Präsidenten der DGPPN mit anderen PsychiaterInnen im Oktober in Hamburg vorbereiteten "Weltkongress psychiatrischer Genetik" ist das zentrales Thema des Umzugs die Neuauflage der Rechtfertigungsideologie psychiatrischer Eugenik/Erbhygiene:
Psychiatrische Genetik = Neo-Nazi-Eugenik


Dies ist ein Aufruf des
Werner-Fuß-Zentrum im Haus der Demokratie und Menschenrechte
Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin
www.psychiatrie-erfahrene.de

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