Begegnungen feindlicher Brüder - Zum Verhältnis von Anarchismus und Marxismus

Die sozialistische Bewegung des 19. und 20.Jahrhunderts ist untrennbar mit den zwei großen ideengeschichtlichen Strömungen Anarchismus und Marxismus verbunden. Dabei wurde durch die "Erfolge" der parteipolitisch organisierten Sozialdemokratie und seit 1917 dazukommend, der kommunistisch sich definierenden staatssozialistischen Projekte, die Rolle und Bedeutung des Anarchismus als Teil der sozialistischen Bewegung und Konkurrenzprojekt zu diesen (weitestgehend) hegemonialen Strömungen unterbelichtet oder verschwiegen.


Im Laufe der Geschichte der letzten hundertfünfzig Jahre kam es dabei nicht nur zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen "feindlichen Brüdern" (Johann Most), sondern auch zu gegenseitiger, meist untergründiger Beeinflussung.

 

Der Referent Philippe Kellermann ist Herausgeber des gleichnamigen Buches, das 2011 im Unrast-Verlag erschien. Er wird einen Einblick in den Themenkomplex geben, in der anschließenden Diskussion können ergänzende Fragen gestellt und die Bedeutung des Verhältnisses von Anarchismus und Marxismus für eine emanzipatorische Perspektive diskutiert werden.

 

Veranstaltungsort: UJZ Korn, Kornstraße 28-30, 30167 Hannover