Aktivist*innen trafen sich am vergangenen Sonntag zu einer erfolgreichen Sponti für die drei Feministinnen der inhaftierten russischen Punkrock-Band "PussyRiot" vor dem Gebäude der russischen Botschaft in Berlin Unter den Linden. Knapp zwei Dutzend Aktivist*innen protestierten am vergangenen Sonntag mit einem Punkrock-Auftritt vor der Botschaft der Russischen Föderation in Berlin Unter den Linden gegen die Inhaftierung von drei Feministinnen der russischen Band "Pussy Riot" in einem Moskauer Untersuchungsgefängnis.
Den drei Punkrockerinnen Nadjeschda Tolokonnikowa, Maria Alyochin und Jekaterina Santsewitsch wird vorgeworfen, das wichtigste Gotteshaus der russisch-orthodoxen Kirche, die Jesus-Christus-Erlöserkirche in Moskau mit einem obszönen gottes- und staatslästerlichen Auftritt entweiht zu haben. Damit sollte die enge Verknüpfung zwischen russischem Staat und Kirche und die quasi-zaristische Diktatur Putins angegriffen werden. Wir finden, die Welt braucht mehr von diesen Auftritten.
Aktivist*innen in Berlin hatten sich in sozialen Netzwerken zu der Aktion verabredet. Die Aktion auf dem Gehweg vor dem Botschaftsgebäude lief ohne Anmeldung und mit bunten Hasskappen äußerst problemlos und von Bullen weitgehend unbehelligt. Lediglich wegen einem Transparent, das am Botschaftszaun befestigt wurde, muckte die Berliner Polizei etwas auf. Dafür erntete er zahlreiche Unterstützungsbekundungen durch Passanten, darunter wie für die Linden üblich viele Tourist*innen. Die Aktion vor der Botschaft war beendet, bevor polizeiliche Verstärkung eintreffen konnte.
Wir sind der Meinung, unangemeldete Aktionen dieser Art sind dringend nachahmenswürdig und sollten auch in größerem Stil wiederholt werden. Denn noch in diesem Monat soll Nadjeschda, Maria und Jekaterina der Prozess gemacht werden. Das Regime von Staatspräsident Wladimir Putin ist überfällig und auch bei Kritik an Homophobie und Sexismus in der russischen Gesellschaft darf auf keinen Fall gespart werden. Die Herrschaft der alten Männer Putin, Medwedjew und Patriarch Kirill muss (zwar nicht nur, aber) auch da theoretisch und praktisch angepackt werden, wo es wehtut: Zwischen den Beinen.
Eine Möglichkeit dafür bietet sich dafür vor allem noch bis zum 21. April, der Tag, an dem laut Band der erste Prozess stattfinden soll.
Videos von der Soli-Aktion in Berlin
http://www.youtube.com/watch?v=hQ-5Eyti8pk
http://www.youtube.com/watch?v=tTAyj1w1UHE
Kampagnenseite freepussyriot.org
http://freepussyriot.org/
Weltweiter Aufruf zu Soli-Aktionen auf facebook
https://www.facebook.com/events/314311478624378/
Presse:
faz.net: Wo der Leibhaftige in Frauengestalt auftritt
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/russland-wo-der-leibhaftige-i...