Es ist eigentlich unfassbar, welche Wege die NPD Sachsen-Anhalt nun geht. Ihr Pressesprecher macht mal wieder deutlich, auf welchem Niveau sich die Politik der Landes-NPD abspielt.
Die Vorgeschichte: Im Vorfeld der Nazidemonstration in Aschersleben kam es zu einem Angriff auf das Büro des Nazianwaltes Klaus Laßman in Halberstadt (Ostharz). Es entstand ein großer Sachschaden und die Täter_innen bekannten sich auf linksunten.indymedia.org in einem Schreiben, welches wir unten noch einmal zitieren, um die folgende, unglaubliche Dummheit, die dem NPD-Umfeld als Realität angeboten wird, noch deutlicher zu machen.
Gestern erschien als Reaktion auf jenen Angriff ein Artikel auf der Webseite der NPD Sachsen-Anhalt. Pressesprecher Grunzel schreibt auf der Website der NPD dazu:
"Den abenteuerlichen Umgang der Verfasser beider Texte mit selbst einfachsten Grundregeln der deutschen Orthografie, Grammatik und Interpunktion sowie die daraus resultierende schwere Lesbarkeit einzelner Passagen bitten wir freundlichst zu entschuldigen."
Im selben Artikel ist das Bekennerschreiben eingefügt, welches natürlich von linksunten.indymedia zitiert wird. Im Voraus ist zu sagen, dass der Begriff des Zitierens hier eigentlich völlig fehl am Platz ist, da Michael Grunzel anscheinend ordentlich am Original gemauschelt hat. Aber lest und, vor allem, vergleicht selbst.
"[Halberstadt] Militannte Konsequenzen für Nazianwalt
Verfasst von: land cruiser. Verfasst am: 28.01.2012 - 06:42. Geschehen am: Freitag, 27. Januar 2012.
Wir haben in der Nacht von Freitag den 27.01.2012 auf Samstag den 28.01.2012 das Büro des im Ostharz ansäsigen Nazianwaltes K.... angegriffen. Es wurde eine Botschaft ("Nazibastart") an der Faßade hinterlassen, die Scheiben wurden zerstört und der komplete Innenraum wurde mit Bitumen beglückt, sodass sich Herr K.... nun über einen großen Sachschaden freuen darf. Wir begründen diese tat folgendermaßen:
K... ist derzeit Liblinganwalt der regionalen Nazizene. Auch namhafte und bekannte Nazikader wie den NPD-Pressesprecher M.... verteidigte er bereits in einem Prozess, indem auch M.... (damaliger Rechtsanwalt: I.....) verwickelt war. Er beriet und unterstüzte die Organisatoren, T....; F.... und T...., im Koperationsgespräch im Vorfeld, der heute stadtfindenen Nazidemonstration in Aschersleben. Er ist in seiner Funktion als Rechtsanwalt für die regionale und überregionale Naziszene somit nicht unwichtig. Desweiteren soll er auch unregelmäßig faschistische Infoveranstalltungen besuchen. Mit dem militanten Angriff auf das Büro des Nazianwaltes begehen und gedenken wir außerdem auf unsere ganz eigene Art und Weise den Tag, an dem vor 67 Jahren das Vernichtungsager Auschwiz-Birkennau befreit wurde. Denn wir reden nicht mit Fachisten und deren Hintermännern wie beispielsweise K...., sondern greifen sie und ihre Objekte militannt an: die einzige sprache, die die verstehen. K.... blickt nun auf die Quittung für seine Nähe zum Faschistischen gedankengut. Schade nur, dass wir das nazischwein nicht selbst erwiescht haben, um es gleich mit umlegen zu können!
So ist diese Aktion eine Kampfansage an jene, die Faschisten und menschenverachtende ideologien im Hintergund unterstützen, aber bisher nie im Fokus antifaschistischer Aktivitäten standen. Überall und auch im Ostharz wird der politische Gegner von Rechtsaußen beobachtet und kann, je nach Relewanz und aktivismus, mit antifaschistischen Konsequenzen rechnen: eine Notwendigkeit! Wir stellen uns auf die Seite derer, die im Weltbild der Faschisten keine Existenzberechtigung haben. Wir sehen Nazis, die unsere Freund_innen und Genoss_innen weltweit angreifen und töten; wir sehen Faschisten der "NSU", die mithilfe der ratten vom Verfassungsschutz zahlreiche Menschen unbehelligt ermordeten; wir sehen Nazis in Tschechien, die wieder gewalttätig gegen Sinti und Roma vorgehen; wir sehen rassistische Ausgrenzung, Hetze und Abschiebung in jedem Nationalstaat; wir sehen Nazis und Bürger in Dessau, die wieder "Deutschland den Deutschen - Ausländer raus" rufen und wir sehen die Bullenschweine als Teil eines faschistoiden Systems, die töten, schlagen und schikanieren.
Gründe genug, um linksradikal und militant zu intervenieren, überall wo es möglich und nötig ist. Eine befreite, klassenlose und solidarische Gesellschaft ist das Ziel! ein Paar tote MEnschen spilen dabei keine Rolle. An dieser Stelle auch viele Grüße an alle anderen Neonazis und deren Helfern im Harzkreis und überall: Wir kriegen euch alle und das Ziel ist, euch nazischweine und alle bullenschweine umzubringen!!""
(Quelle: Internetpräsenz des NPD-Landesverbandes Sachsen-Anhalt)
Offenbar ist der NPD-Landesverband nun so am Ende, dass er versucht, die eigenen Kameraden gezielt zu täuschen. Wie Grunzel das erklären möchte, bleibt ihm überlassen.
Die Verbreitung von Unwahrheiten, Gerüchten und plumper Hetze gegen alles, was nicht in das eingeschränkte Weltbild der Faschisten passt, ist nicht neu. Auf andere, fast schon gewohnte, verdrehte Wahrheiten soll hier nicht weiter eingegangen werden.
Aber dass ein Bekennerschreiben so stark zu eigenen Gunsten verändert und wiederum als Original-Zitat ausgegeben wird, um so alle Leser_innen einschließlich der eigenen Kameraden für dumm zu verkaufen, ist tatsächlich eine neue Dimension. Wo bleibt bei solch durchsichtiger Manipulation die Bürgernähe?
Original:
"Wir haben in der Nacht von Freitag den 27.01.2012 auf Samstag den 28.01.2012 das Büro des im Ostharz ansässigen Nazianwaltes Klaus Lassmann in der Huystraße 23 angegriffen. Es wurde eine Botschaft ("Nazibastard") an der Fassade hinterlassen, die Scheiben wurden zerstört und der komplette Innenraum wurde mit Bitumen beglückt, sodass sich Herr Lassmann nun über einen großen Sachschaden freuen darf. Wir begründen diese Tat folgendermaßen:
Klaus Lassmann ist derzeit Lieblinganwalt der regionalen Naziszene. Auch namhafte und bekannte Nazikader wie den NPD-Pressesprecher Michael Robin Grunzel verteidigte er bereits in einem Prozess, indem auch Matthias Gärtner (damaliger Rechtsanwalt: Ingmar Knop) verwickelt war. Er beriet und unterstützte die Organisatoren, Thorsten Fleischmann; Frank Mühlbach und Thomas Knochenhauer, im Kooperationsgespräch im Vorfeld, der heute stattfindenen Nazidemonstration in Aschersleben. Er ist in seiner Funktion als Rechtsanwalt für die regionale und überregionale Naziszene somit nicht unwichtig. Desweiteren soll er auch unregelmäßig faschistische Infoveranstaltungen besuchen. Mit dem militanten Angriff auf das Büro des Nazianwaltes begehen und gedenken wir außerdem auf unsere ganz eigene Art und Weise den Tag, an dem vor 67 Jahren das Vernichtungsager Auschwitz-Birkenau befreit wurde. Denn wir reden nicht mit Faschisten und deren Hintermännern wie beispielsweise Klaus Lassmann, sondern greifen sie und ihre Objekte militant an: die einzige Sprache, die sie verstehen. Klaus Lassmann blickt nun auf die Quittung für seine Nähe zum faschistischen Gedankengut.
So ist diese Aktion eine Kampfansage an jene, die Faschisten und menschenverachtende Ideologien im Hintergund unterstützen, aber bisher nie im Fokus antifaschistischer Aktivitäten standen. Überall und auch im Ostharz wird der politische Gegner von Rechtsaußen beobachtet und kann, je nach Relevanz und Aktivismus, mit antifaschistischen Konsequenzen rechnen: eine Notwendigkeit! Wir stellen uns auf die Seite derer, die im Weltbild der Faschisten keine Existenzberechtigung haben. Wir sehen Nazis, die unsere Freund_innen und Genoss_innen weltweit angreifen und töten; wir sehen Faschisten der "NSU", die mithilfe der Ratten vom Verfassungsschutz zahlreiche Menschen unbehelligt ermordeten; wir sehen Nazis in Tschechien, die wieder gewalttätig gegen Sinti und Roma vorgehen; wir sehen rassistische Ausgrenzung, Hetze und Abschiebung in jedem Nationalstaat; wir sehen Nazis und Bürger in Dessau, die wieder "Deutschland den Deutschen- Ausländer raus" rufen und wir sehen die Bullenschweine als Teil eines faschistoiden Systems, die töten, schlagen und schikanieren.
Gründe genug, um linksradikal und militant zu intervenieren, überall wo es möglich und nötig ist.
Eine befreite, klassenlose und solidarische Gesellschaft ist das Ziel!
An dieser Stelle auch viele Grüße an alle anderen Neonazis und deren Helfern im Harzkreis und überall: Wir kriegen euch alle!! "
(Quelle: http://linksunten.indymedia.org/node/53980)