03. Februar: RGO heute? Revolutionäre Gewerkschaftsopposition im 21. Jahrhundert
10. Februar: Der bürgerliche Staat. Der Staat der Monopolbourgeoisie und seine relative Autonomie
jeweils um 19:00 Uhr im Internationalen Zentrum B5, Brigittenstr. 5, 20359 Hamburg
Zum
dritten Mal veranstalten wir unsere Winterakademie, dieses Mal jedoch
aufgrund des verspäteten Wintereinbruchs erst im Februar. Dazu laden wir
euch herzlich ein.
Wir messen dem Diskurs innerhalb der
revolutionären Bewegung, auch über ideologische Grenzen hinweg, einen
großen Stellenwert bei. Wir haben uns daher für zwei Themenbereiche
entschieden, die über Jahrzehnte hinweg Gegenstand von Diskussionen
waren und sind. Wir hoffen, euch mit den Vorträgen den revolutionären
Marxismus näher zu bringen und freuen uns auf kontroverse Diskussionen
mit euch.
RGO heute?
Eine 'Revolutionäre
Gewerkschaftsopposition' (RGO) wurde unter diesem Namen in der
Geschichte der ArbeiterInnenbewegung in Deutschland zweimal entwickelt.
Ende der 1920er Jahre durch die KPD und in den 1970er Jahren von einem
Teil der K-Gruppen - namentlich der KPD/AO und der KPD/ML. Dazu zählen
muss man bei geschichtlich-materialistischer Betrachtungsweise, die sich
nicht an formalen Kriterien orientiert, als dritten bzw. zeitlich
ersten Versuch die Organisation der 'Revolutio-nären Obleute' in Berlin
während des 1. imperialistischen Weltkriegs.
Was hat diese
Geschichte mit uns zu tun? Mehr als man im ersten Moment denkt. Wie
hältst du es mit der Gewerkschaft? An der Positionierung zum DGB
scheiden sich weiterhin die Geister in der Linken.
Die Sichtweise
der sozialdemokratischen Einheitsgewerkschaften als
ArbeiterInnenmassenorganisationen, die es durch Übernahme von Funktionen
und Gewinnung der KollegInnen zu erobern gilt, dürfte aktuell die
Mehrheitsposition im (gewerkschafts-)linken Spektrum darstellen.
Operaistische und anarcho-syndikalistische GenossInnen wissen dagegen
schon lange, dass beim DGB nix zu holen ist. Das sagt zwar auch die
MLPD, setzt aber mit ihrem ganz eigenen Konzept trotzdem darauf, in der
Gewerkschaft zu arbeiten. Im trotzkistischen Spektrum hat das
strategisch angelegte Konzept des Entrismus in der Praxis zu doch recht
unterschiedlichen Ergebnissen geführt, die von neo-sozialdemokratischen
Stellvertreter_innen bis zu Basisaktivist_innen reichen, die auf
Selbstermächtigung und Selbstorganisation setzen.
Seit ca. 2 Jahren
wird jetzt zusätzlich eine RGO-Politik als strategischer Vorschlag für
eine kommunistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit in Teilen der
Bewegung diskutiert. Auf der Veranstaltung soll dieses Konzept zunächst
erläutert werden, insbesondere indem seine Unterschiede und
Gemeinsamkeiten zu geschichtlichen Vorläufern sowie anderen derzeit
praktizierten Konzepten der Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit
herausgearbeitet werden. Danach werden wir gemeinsam darüber
diskutieren.
Der bürgerliche Staat
Staaten
existieren in verschiedensten Formen schon seit Jahrtausenden. Sie
prägen nicht nur den Alltag der Menschen, die unter ihrer Herrschaft
leben - die Versuche, ihre Existenz zu verstehen, lösten immer wieder
auch große politische Debatten aus. Zwar hat Marx selbst nie eine
vollständige materialistische Staatstheorie ausgearbeitet, den meisten,
sich auf Marx berufenden, Ansätzen ist aber gemein, dass sie den Staat
als Klassenstaat betrachten. Der Staat ist Ausdruck der
Klassengegensätze und der historischen Entwicklung der Produktivkräfte.
Auf welche Weise allerdings diese allgemeine Feststellung mit Inhalt
gefüllt wird, variiert stark von Theorie zu Theorie.
Um in diesem
System handlungsfähig zu sein und eine klare, fortschrittliche Position
zu entwickeln, ist eine Analyse der heutigen Verhältnisse, und damit
auch des bürgerlichen Staates, unerlässlich. Hierfür laden wir euch ein,
mit uns die verschiedenen Theorien zum Themenkomplex des bürgerlichen
Staates zu diskutieren. Dabei spannen wir den Bogen von Marx und Lenin
bis zu „modernen“ Ansätzen, etwa von Poulantzas oder vom
Gegenstandpunkt. Wir wollen die verschiedenen Theorien kritisch
betrachten und ihre Übereinstimmungen und Differenzen mit einer
marxistischen Staatstheorie darlegen.
Über uns:
Seit
2004 sind wir als SoL*Sozialistische Linke organisiert. Wir kämpfen für
den Kommunismus. Unsere Hauptaufgaben sind zur Zeit die Artikulation
eines klaren proletarischen Klassenstandpunkts und die Schulung unserer
GenossInnen.
Nähere Infos findet ihr auf unserer Website: sol-online.tk
Wenn
ihr Kontakt zu uns aufnehmen wollt, dann meldet euch bei uns. Ihr könnt
uns Emails schreiben oder ihr kommt einfach mal in unserer Bar*SoL
(jeden Freitag ab 22 Uhr in der B5) vorbei.
Wenn ihr politisch aktiv
werden wollt, dann bieten wir euch die Möglichkeit dazu. Wir haben
offene Strukturen zu den Bereichen Antifaschismus, Stadtteil- und
Betriebsarbeit und eine Schulungsgruppe, in der ihr euren Interessen und
Vorstellungen nach, selbstbestimmt die Grundlagen des
wissenschaftlichen Sozialismus und der marxistischen Philosophie
kennenlernen könnt.
Ort: Internationales Zentrum B5