Demo in Gedenken an Mohammad Sillah

Mohammad Sillah

An­läss­lich des fünf­ten To­des­ta­ges von Mo­ham­mad Sil­lah rufen wir zu einer De­mons­tra­ti­on in Rem­scheid auf. Wir wol­len auf die Si­tua­ti­on der Flücht­lin­ge in Rem­scheid und vor allem auf die ge­sund­heit­li­che Un­ter­ver­sor­gung hin­wei­sen. Durch die De­mons­tra­ti­on wer­den wir den Pro­test der Rem­schei­der Flücht­lin­ge wür­di­gen und stär­ken. Seit Mo­ham­mad Sil­lahs Tod haben sie durch kon­ti­nu­ier­li­chen und hart­nä­cki­gen Pro­test stück­wei­se ihre Iso­la­ti­on durch­bro­chen und Er­fol­ge er­zielt.

Wir haben in den ver­gan­ge­nen Jah­ren hier in Rem­scheid er­lebt, dass der Zu­sam­men­halt der Flücht­lin­ge die Stadt­ver­wal­tung Rem­scheid dazu brach­te, ei­ni­ge ihrer Zer­mür­bungs­in­stru­men­te zu­rück­zu­neh­men. So wurde durch den ers­ten of­fe­nen Brief der Flücht­lin­ge vom Ja­nu­ar 2009 die men­schen­ver­ach­ten­de Pra­xis des So­zi­al­am­tes Rem­scheid für die Öf­fent­lich­keit sicht­bar. Die An­we­sen­heits­kon­trol­len fin­den nicht mehr täg­lich son­dern wö­chent­lich statt, „im Re­gel­fall“ gibt es Bar­geld statt Gut­schei­ne und Kran­ken­schei­ne für drei Mo­na­te.

 

Trotz­dem wer­den die Aus­gren­zung und auch die ge­sund­heit­li­che Un­ter­ver­sor­gung in Rem­scheid wei­ter­ge­führt. Viele kön­nen nicht den Arzt auf­su­chen, den sie brau­chen; psy­chisch kran­ke Men­schen wer­den al­lein ge­las­sen und sind von ihren Nach­barn im Flücht­lings­heim ab­hän­gig; immer noch wei­gern Haus­meis­ter sich, in Not­fäl­len einen Kran­ken­wa­gen zu rufen. Das La­ger­le­ben und das Ar­beits­ver­bot ma­chen die Men­schen zu­sätz­lich krank.

In die­sem Jahr wur­den wie­der Flücht­lin­ge aus Rem­scheid ab­ge­scho­ben. Die Ab­schie­bung von Herrn Hari Dhatt Batt konn­te nur ver­hin­dert wer­den, weil seine Freun­de und die Öf­fent­lich­keit sich ein­schal­te­ten. Sy­ri­sche und af­gha­ni­sche Flücht­lin­ge, die seit mehr als 10 Jah­ren hier leben, dür­fen nicht hier in Si­cher­heit und Frie­den leben und müs­sen in Flücht­lings­hei­men woh­nen. Ob­wohl in die­sen Län­dern Krieg oder Ver­fol­gung an der Ta­ges­ord­nung sind, wird die­sen Men­schen das Recht auf Leben in Rem­scheid ver­wehrt.

 

Die De­mons­tra­tio­nen in Rem­scheid legen den staat­li­chen Aus­schluss von Flücht­lin­gen der Ge­sell­schaft offen. Nicht erst durch Sar­ra­zin oder der Morde durch die NSU ist das ras­sis­ti­sche Ge­sicht des deut­schen Staa­tes uns be­kannt ge­wor­den. Die Toten mah­nen uns. Mo­ham­mad Sil­lah durch seine Lie­der, Oury Jal­loh durch seine Schreie aus der Des­sau­er Po­li­zei­zel­le und Chris­ty Schwun­deck aus dem „Job­cen­ter“ in Frank­furt.

Wir for­dern daher alle auf, aktiv gegen Aus­schluss und Er­nied­ri­gung von Men­schen ein­zu­tre­ten und den Kampf der Flücht­lin­ge für ihre Würde und für das Recht auf Leben zu un­ter­stüt­zen.
 

Mohammad Sillah

für frei­en Zu­gang zu Ge­sund­heits­ver­sor­gung

für die Schlie­ßung aller Sam­mel­un­ter­künf­te & Iso­la­ti­ons­la­ger

Sams­tag, 14. Ja­nu­ar 2012 – Rem­scheid Haupt­bahn­hof

ab 15:00 Uhr Kund­ge­bung – 16:00Uhr Be­ginn De­mons­tra­ti­on

 

 

In Ge­den­ken an Mo­ham­mad Sil­lah,
Oury Jal­loh und alle Opfer der ras­sis­ti­schen Staats­ge­walt!
Der Spal­tung der Ge­sell­schaft von oben
set­zen wir So­li­da­ri­tät und Zu­sam­men­halt ent­ge­gen!
Für eine Ge­sell­schaft ohne Ras­sis­mus, Aus­beu­tung und Krie­ge!

Sams­tag, 14. Ja­nu­ar 2012 – Rem­scheid Haupt­bahn­hof
ab 15:00 Uhr Kund­ge­bung – 16:00Uhr Be­ginn De­mons­tra­ti­on