Aktion in der Goethestraße 2 / Polizei musste nicht räumen.
Am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertags haben sogenannte
"FreiraumaktivistInnen" der Kampagne "Plätze.Häuser.Alles" erneut das
Haus Goethestraße 2 in der Wiehre besetzt. Allerdings scheint es sich
mehr um eine symbolische Aktion in dem leerstehenden Gebäude gehandelt
zu haben, das bereits im Juli einmal besetzt worden war. Als die Polizei
eintraf, so deren Sprecher Karl-Heinz Schmid, war das Haus bereits
wieder leer.
Das Haus könnte Raum für unkommerzielle Kunst und Kultur bieten, aber
vor allem als kostenloser Wohnraum genutzt werden, so die
vorübergehenden Besetzer in einer anonym versandten
Pressemitteilungs-E-Mail. Bei der Besetzung im Juli im Rahmen der
Freiraum-Aktionstage war das Gebäude noch am selben Tag von der Polizei
geräumt worden. Seitdem habe sich nichts im Bezug auf das Haus, das
Eigentum der evangelischen Stiftung Schönau ist, getan – es stehe nach
wie vor leer und bleibe ungenutzt, während in Freiburg erschwinglicher
Wohnraum immer knapper werde. Als die Polizei am ersten
Weihnachtsfeiertag anrückte, traf sie im Gebäude niemanden mehr an,
einige Angehörige der Freiburger Hausbesetzerszene, die sich in der Nähe
aufhielten, erhielten einen Platzverweis, worauf sie laut
Polizeisprecher Karl-Heinz Schmid den Ort auch verließen.
Bis zum Herbst 2010 war in dem Gebäude der Arbeitslosentreff "Goethe 2"
des Diakonischen Werks beheimatet, der dann in die Krozinger Straße 7 in
Weingarten umzog. Das von der Stiftung Schönau nach der Besetzung im
Juli angeregte Treffen in Heidelberg habe bislang nicht stattfinden
können, heißt es in der Mitteilung der Besetzer. Sie laden Vertreter der
Stiftung nun zu einem Gespräch nach Freiburg ein.