Kleine Besetzung

Erstveröffentlicht: 
27.12.2011

 Aktion in der Goethestraße 2 / Polizei musste nicht räumen.

Am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertags haben sogenannte "FreiraumaktivistInnen" der Kampagne "Plätze.Häuser.Alles" erneut das Haus Goethestraße 2 in der Wiehre besetzt. Allerdings scheint es sich mehr um eine symbolische Aktion in dem leerstehenden Gebäude gehandelt zu haben, das bereits im Juli einmal besetzt worden war. Als die Polizei eintraf, so deren Sprecher Karl-Heinz Schmid, war das Haus bereits wieder leer.

Das Haus könnte Raum für unkommerzielle Kunst und Kultur bieten, aber vor allem als kostenloser Wohnraum genutzt werden, so die vorübergehenden Besetzer in einer anonym versandten Pressemitteilungs-E-Mail. Bei der Besetzung im Juli im Rahmen der Freiraum-Aktionstage war das Gebäude noch am selben Tag von der Polizei geräumt worden. Seitdem habe sich nichts im Bezug auf das Haus, das Eigentum der evangelischen Stiftung Schönau ist, getan – es stehe nach wie vor leer und bleibe ungenutzt, während in Freiburg erschwinglicher Wohnraum immer knapper werde. Als die Polizei am ersten Weihnachtsfeiertag anrückte, traf sie im Gebäude niemanden mehr an, einige Angehörige der Freiburger Hausbesetzerszene, die sich in der Nähe aufhielten, erhielten einen Platzverweis, worauf sie laut Polizeisprecher Karl-Heinz Schmid den Ort auch verließen.


Bis zum Herbst 2010 war in dem Gebäude der Arbeitslosentreff "Goethe 2" des Diakonischen Werks beheimatet, der dann in die Krozinger Straße 7 in Weingarten umzog. Das von der Stiftung Schönau nach der Besetzung im Juli angeregte Treffen in Heidelberg habe bislang nicht stattfinden können, heißt es in der Mitteilung der Besetzer. Sie laden Vertreter der Stiftung nun zu einem Gespräch nach Freiburg ein.