Solidarität mit griechischer Bevölkerung

Erstveröffentlicht: 
07.11.2011

07.11.2011 / Inland / Seite 5

 

Hunderte gingen am Samstag in Freiburg gegen die Krisen- und Kriegspolitik der G-20-Staaten auf die Straße
Von Markus Bernhardt

Die Kritik an der Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums von unten nach oben nimmt auch in der Bundesrepublik zu. Parallel zur Antibankendemonstration mit knapp 2000 Teilnehmern in Frankfurt am Main nahmen am Samstag bis zu 800 Personen an einer Demonstra­tion in Freiburg teil, die sich gegen den am Vorabend beendeten Gipfel der 20 mächtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) im französischen Cannes richtete.

Zu den Protesten im sogenannten Dreiländereck hatte ein breites Bündnis von rund 40 Organisationen und Personen – darunter die Antifaschistische Linke Freiburg, die Kreisverbände von Linkspartei und Deutscher Kommunistischer Partei (DKP) sowie das globalisierungskritische Netzwerk ATTAC – aufgerufen, um ein Zeichen gegen die Politik der G-20-Staaten zu setzen, die nicht »Teil der Lösung der weltweiten Probleme wie Hunger und Krieg«, sondern »vorantreibende Akteure der weiteren Zuspitzung zwischen Arm und Reich« seien.

Einig waren sich die Demonstranten in ihrer Solidarität mit dem Kampf der griechischen Bevölkerung gegen das Diktat von EU und Internationalem Währungsfonds, das die Sanierung des griechischen Staatshaushalts durch Sparzwang und Ausverkauf von öffentlichem Eigentum, nicht zuletzt an deutsche Banken und Konzerne, beinhaltet.

»Durch die ständige Hetze gegen ›faule Griechen‹, die selbst Schuld an ›ihrer Krise‹ hätten, soll von den gemeinsamen Interessen der Lohnabhängigen hier und in Griechenland abgelenkt werden«, konstatierte die Antifaschistische Linke Freiburg (ALFR) am Samstag in einem Redebeitrag und rief zur »Verteidigung sozialer Errungenschaften« und zum »Kampf für eine revolutionäre Perspektive jenseits von Hunger, Ausbeutung und Krieg« auf. Die Demonstranten verliehen zudem ihrer Ablehnung von Interventionskriegen zur Durchsetzung geostrategischer und wirtschaftlicher Interessen Ausdruck. So habe sich im Irak, in Afghanistan und auch in Libyen deutlich gezeigt, daß es bei den Militäreinsätzen nicht um den Schutz von Menschenrechten, sondern um die Sicherung von Ressourcen und die Erschließung neuer Märkte mit dem erwünschten Nebeneffekt der Ankurbelung der Rüstungsindustrie gegangen sei.

In Berlin demonstrierten am Samstag rund 60 Menschen vor dem Brandenburger Tor und forderten die Entmachtung der Banken. Einige Teilnehmer zogen anschließend zum Reichstagsgebäude.