Mit: Jörg Kronauer, Autor des Buches „Studentenverbindungen in Deutschland. Ein kritischer Überblick aus antifaschistischer Sicht“
Ort: Elchkeller, Schneiderberg 50, 30167 Hannover
Zeit: Montag, 31. Oktober 2011, 20:00 Uhr
Bunte Kappen auf dem Kopf, bunte Bänder über dem Oberkörper – gewöhnlich fallen Mitglieder von Studentenverbindungen in der Öffentlichkeit durch ihr eigentümliches Outfit auf. Bekannt sind Studentenverbindungen dafür, dass sie Seilschaften bilden und große Mengen an Bier konsumieren. Weniger bekannt sind einige Charakteristika, die in gesellschaftlicher und politischer Perspektive folgenreicher sind. Die meisten Studentenverbindungen sind reine Männerbünde, viele nehmen auch keine Migranten auf, manche manifestieren in Zweikämpfen mit scharfen Waffen (Mensuren) ihr antiquiertes Macho-Männerbild – und alle sind sie strukturkonservativ und tendenziell autoritär. Von ihrer Geschichte ganz zu schweigen: Viele Verbindungsstudenten wirkten an der Nazifizierung der deutschen Universitäten mit und bekämpften schon in den 1920er Jahren die noch junge Weimarer Demokratie. Manche von ihnen, insbesondere Burschenschafter, sind heute wieder in der extremen Rechten aktiv und ergreifen Partei für die NPD. Der Vortrag informiert über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den zahlreichen Arten von Studentenverbindungen in Deutschland, gibt einen kurzen Überblick über ihre Geschichte und beleuchtet ausführlich die Kontakte zur extremen Rechten.
Organisiert von: AStA Uni Hannover
Alle Veranstaltungen und Ankündigungstexte: http://unbekanntverzogen2011.blogsport.de/