Emmendingen: Neonazis sagen Aufmarsch ab

Erstveröffentlicht: 
21.10.2011

Die Freien Nationalisten haben ihre für Samstag geplante und von der Stadt verbotene Kundgebung in Emmendingen abgesagt. Wie die Rechten scheint auch eine Reihe von Linksautonomen nicht in der Stadt erwünscht zu sein.

 

Auf ihrer Homepage kündigten die Rechtsradikalen an, dass die Demonstration nicht stattfinden werde. Dies bestätigten sie am Freitag auch gegenüber der Stadtverwaltung.

 

"Die Demonstration bleibt verboten und wird somit am 22. Oktober nicht stattfinden", heißt es im Internet. Das von der Stadtverwaltung ausgesprochene Versammlungsverbot sei damit rechtskräftig, so die Pressesprecherin der Stadt. Es werde daher keine Demonstration rechtsradikaler Gruppierungen oder Personen in Emmendingen geben.

Aufenthaltsverbote für Linksautonome?


Nach Angaben aus der linksautonomen Szene Südbadens soll die Stadt Emmendingen für Samstag eine Reihe von Aufenthaltsverboten für die Emmendinger Innenstadt ausgesprochen haben. Mitglieder der Szene "aus mehreren Städten in der Region" hätten einen entsprechenden Brief erhalten. "Gerade bei dem von Ihnen in der Vergangenheit gezeigten Verhalten besteht die Gefahr, dass es durch Ihre Anwesenheit zu Eskalationen kommt oder sie möglicherweise, durch andere Personen angestachelt oder provoziert, erneut Ordnungswidrigkeiten oder gar Straftaten begehen, oder andere Personen provozieren, damit von diesen entsprechende Aktionen begangen werden", wird aus dem Schreiben zitiert.


Das Verhältnis von links- und rechtsextremen Kreisen in der Region ist angespannt, nachdem es bei einem Vorfall in Riegel einen Schwerverletzten gegeben hat. Bei einer Demonstration der linken Szene wenige Tage danach hatte es Ausschreitungen gegeben. Die Kundgebung wurde danach aufgelöst. Nach Angaben der linken Szene würden die Aufenthaltsverbote unter anderem mit den Ereignissen in Riegel und Offenburg begründet.

"Emmendingen nazifrei" findet statt


Ungeachtet dessen findet die Kundgebung des Aktionsbündnisses "Emmendingen nazifrei" wie geplant heute um 10.30 Uhr auf dem Marktplatz statt. Von 9 bis 17 Uhr informieren die rund 50 teilnehmenden Organisationen auf einem "bunten Markt" über die rechtsextremistische Ideologie und die Geschichte des Nationalsozialismus, auch in Emmendingen. Um 12.30 Uhr spricht Rabbiner Moshe Navon auf dem Schlossplatz ein Gebet. Zu der Veranstaltung ist ein Servicetelefon eingerichtet, erreichbar unter der Nummer 07641/452-686.