Zur Situation von Roma in Deutschland

Vortrag und Diskussionsveranstaltung mit „alle bleiben!“ Göttingen

 

Das Roma Center Göttingen e.V. hat als Reaktion auf die zunehmenden Abschiebungen von Roma in den Kosovo die Kampagne „alle bleiben!“ initiiert. Ziele dieser Kampagne sind es über die Situation der Roma aufzuklären, einen aktiven Widerstand gegen Abschiebungen aufzubauen und zu vernetzen und vor allem die jungen Roma selber zu mobilisieren sich für ihre Interessen einzusetzen. Hierbei konzentrieren sie sich nicht nur auf Deutschland und Kosovo heute, sondern wollen auch die Zustände in ganz Europa beleuchten und über geschichtliche Hintergründe der Roma-Verfolgung und Diskriminierung informieren.

 

Es soll außerdem über die derzeit regelmäßig stattfindenden Sammelabschiebungen und Gegenaktivitäten am Düsseldorfer Flughafen informiert werden.


Die Antirassistische Perspektive Mh/Ruhr verurteilt das Rücknahmeabkommen von 10.000 Roma zwischen der BRD und dem Kosovo und allen weiteren Abschiebungen. Ca. 500.000 Sinti und Roma wurden in Europa durch das nationalsozialistische Regime ermordet. Ein Drittel der in Auschwitz inhaftierten Menschen waren Sinti und Roma. Doch nur sehr schleppend und unter Vor­behalt wird das Leiden der Roma und Sinti während der NS-Zeit wahrgenommen. In vielen Ländern Euro­pas verschlimmern sich derzeit wieder antiziganistische Diskriminierungen und Ausgrenzungen, bishin zu pogromähnlichen Verfolgungen. Die BRD als Nachfolgestaat des NS-Regimes ver­schleppt Entschädigungszahlungen und gewährt ihnen keine vollständige Anerkennung als Verfolgte des NS-Regimes. Im Gegenteil, die meisten der hier lebenden Sinti und Roma sind beständig der Bedrohung durch Abschiebungen und prekärsten Lebensbedingungen ausgesetzt und leben seit Jahren mit diesem staatlichen Rassismus.

Es ist nicht weiter hinzunehmen, dass auch heute noch in Deutschland lebende Roma in den frühen Morgenstunden aus ihren Wohnungen geholt und in menschenunwürdigste Verhältnisse abgeschoben werden!


Die BRD muss ihrer historischen Verantwortung gegen­über den Opfern nationalsozialistischer Verfolgung und deren Nachkommen gerecht werden, als Kon­sequenz den Roma ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht geben und sie vollständig als Vefolgte des NS-Regimes anerkennen!

 

Mi, 30.11.2011 ab 20 Uhr im AZ Mülheim, organisiert von der Antirassistischen Perspektive MH/Ruhr

http://antiramh.blogsport.de/