Diskussion über Strategien zur weiteren Aufwertung von Nord-Neukölln

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Die Neuköllner Kulturszene, die sich aber eher als Marketing-Unternehmen oder PR-Agentur inszeniert, fragt sich nonchalant, wie es in Nord-Neukölln weitergehen soll. Um das auch ordentlich diskutieren zu können, lädt die „professional urban space services“ Firma in:polis – mit Sitz im hippen Prenzl‘ berg – und der komische Verein zuhause am 31. August ab 19 Uhr in die Kindlbrauerei zur Podiumsdiskussion „Welche Strategie für Nord-Neukölln?“über Strategien zur weiteren forcierten und vernetzten Verwertung von Nord-Neukölln ein.

 

Die Firma in:polis kümmert sich, wie auf ihrem Blog zu lesen ist vor allem um „place managment & branding“. Was der zuhause e.V. macht, ist unklar – Projekte und Selbstverständnis sind nicht vorhanden. Die Präsentation von in.polis ist schon eindeutiger. Als PR-Agentur organisiert die Firma Konferenzen, Kampagnen und die sogenannte Raumbewirtschaftung. Der Internetauftritt und der Blog sind konsequent einsprachig und richtet sich in englischer Sprache offenbar weniger an Berliner_innen, sondern an zukünftige Investor_innen. Selbst die Einladung zur Podiumsdiskussion ist in englisch. Eine Ankündigung in anderen Sprachen wurde nicht veröffentlicht, sondern an ausgewählte Menschen rumgeschickt. Außerdem muß Mensch sich anmelden, um teilnehmen zu dürfen. Deshalb hier der Einladungstext in deutsch, entnommen von einem klandestin verbreitetem pdf-Text.

 

INPOLIS GmbH, zuhause e. V. sowie die Vollgut GmbH laden Sie herzlich zu einer Veranstaltung zum Thema der lokalen Stadtentwicklung in Neukölln ein.


Ausgangspunkt ist die räumliche Bündelung unterschiedlicher Instrumente der Stadtentwicklung im Norden Neuköllns. Der innerstädtische Teil des Bezirks ist nicht nur ein annähernd flächendeckendes Quartiersmanagement-Gebiet, sondern gilt im Bereich der Karl-Marx-Straße und der Sonnenalle seit 2011 ebenfalls als städtisches Sanierungsgebiet. Dazu kommt ebenfalls der Vorschlag von Bündnis 90 / die Grünen den Norden Neuköllns im Rahmen einer sozial-ökologische IBA Berlin 2020 als ein Modellquartier auszuweisen.


Daran anknüpfend stellen sich die Fragen: Welche Strategien sind die Richtigen für Nord-Neukölln? Welche Potenzial birgt die Bündelung der verschiedenen Instrumente städtischer Entwicklung und welche Überschneidungen könne entstehen? Gibt es einen integrativen Ansatz, Stadtentwicklung sowie Kultur und Wirtschaft gemeinsam zu denken? Besteht bei einer Aufwertung die Gefahr von Verdrängung und Ausgrenzung?

 

Ein Besuch lohnt sich also. Schließlich sitzt eine illustre Schar auf dem Podium. Die Aufwertungsfreundin Franziska Eichstädt-Bohlig (B90 / Grüne) darf über ökologische Sanierung und damit eingehergehende (erwünschte) soziale Vertreibung reden. Die polarisierende Neuköllner Kulturamtsleiterin Dr. Dorothea Kolland wird, mit Erlaubnis des Patriarchen von Neukölln, Klartext über Migrant_innen, Rroma und Künstler_innen reden. Clemens Mücke – von der Neuköllner Wirtschaftsförderung – ist ebenfalls dabei. Philip Gehrke, der Mitarbeiter der urban space Managmentfirma dieraumplaner und Verantwortliche für das Citymanagment der Karl-Marx-Straße im Rahmen der Aktion! Karl Marx Straße der Brandenburgischen Stadterneuerungsgesellschaft mbH (BSG), wird einiges zu intransparenter Netwerkerei zur Imageverbesserung sagen können. Und der Geschäftsführer von in:polis wird ganz bestimmt so nette Worte wie Portfolio, Benchmark, New Cologne Branding oder urban creativity sagen dürfen, allerdings ohne zu erläutern, was (sozial) dahinter steckt.

 

Also, am besten zu erst dem Klaus die Meinung sagen und dann ab in die Kindl Brauerei – die Marketingärsche anpöbeln!

 

Mehr Infos zum Protest gegen den Kiezspaziergang von Klaus Wowereit in Nord-Neukölln gibt unter ausderklaus.blogsport.de