Wagenburg-Aktivisten errichten Straßensperren im Vauban

Erstveröffentlicht: 
01.08.2011

Kommando Rhino

Wagenburg-Aktivisten errichten Straßensperren im Vauban

Das Ultimatum zur freiwilligen Räumung der Wagenburg im Stadtteil Vauban ist abgelaufen. Die linken Aktivisten des Kommandos Rhino wollen offenbar nicht weichen. Sie haben die Hauptstraße des Quartiers blockiert. Die Polizei bleibt gelassen.

 

Die Autonomen haben die Vauban-Allee in der Nacht zum Montag an zwei Stellen blockiert. Der wichtigste Durchgangsweg für motorisierte Vauban-Bewohner ist zwischen der Einfahrt ins Quartier und dem Eiscafé Limette unpassierbar (Fotos).

Die Autofahrer, die am Montagmorgen ins Vauban oder aus dem Viertel hinaus wollten, mussten improvisieren: Einige entschieden sich für die nicht ganz ungefährliche Variante, auf den für Straßenbahn und Busse reservierten Abschnitt auszuweichen, andere machten kehrt und suchten nach Schleichwegen. Nicht angefahren werden kann derzeit die Bushaltestelle der VAG-Linie 12 und die 7208 von Südbaden Bus (SBG) Paula-Modersohn-Platz. "Sie machen stattdessen an der Merzhauser Straße eine Kopfwende", sagt Andreas Hildebrandt auf BZ-Anfrage. Die Polizei hält sich bisher zurück. Ulrich Brecht, Sprecher der Freiburger Polizeidirektion, sagte am Morgen gegenüber badische-zeitung.de: "Wir sondieren die Lage."

 

Vorboten der Auseinandersetzungen um die Räumung?


Die Frist für die Autonomen, ihr improvisiertes Zuhause am Eingang zum Freiburger Vorzeigestadtteil aufzulösen, war am 31. Juli abgelaufen. Mittlerweile hat das Kommando einen Großteil seiner Wagen bereits vom Gelände geschafft. Standen am Freitag noch bis zu 20 Wagen herum, waren es Montagmittag noch etwa sieben Anhänger und ein VW-Bus, der nicht mehr fahrtüchtig ist. Nach BZ-Informationen wurden sieben der Mobile weggefahren und auf dem Gelände einer privaten Baugruppe in Vauban geparkt. Nicht auszuschließen ist, dass die Rhinos sie in Sicherheit gebracht haben, weil sie befürchten, dass Abschleppen und Auslösen sie teuer zu stehen käme.

Zwar haben die Rhino-Bewohner den Großteil ihrer Wagen entfernt, doch hält ein harter Kern von etwas mehr als 30 Leuten die Stellung. Sie wollen bis zuletzt Widerstand leisten, haben angekündigt, die verbliebenen Wagen einzubetonieren. Gerüchten zufolge wurde ein Abschleppunternehmer bedroht.

Doch derzeit herrscht am Eingang zum Stadtviertel Vauban eher Straßenfestatmosphäre. Seit Freitagabend feiern Kommando Rhino und seine Anhänger eine Abschiedsfeier, zeitweise so laut, dass selbst noch Merzhausener bis 4 Uhr nachts wach gehalten wurden. Am Sonntagabend waren etwa 60 Menschen bei der offiziellen Abschiedsparty – die anscheinend mehr oder minder nahtlos ins Barrikadenbauen überging.