Freiburg: Anschlag auf die Fensterfront des Regierungspräsidiums

Gelöchert: Hohen Schaden haben bislang unbekannte Täter am Regierungspräsidium verursacht.
Erstveröffentlicht: 
27.07.2011

Unbekannte haben 50 Quadratmeter Glas im Regierungspräsidium an der Bissierstraße zerstört / Farbschmiererei am Mieterbüro.

 

Bislang unbekannte Täter haben die Fensterfront des Regierungspräsidiums an der Bissierstraße schwer beschädigt. Die Polizei hat noch keine heiße Spur, vermutet aber, dass Freiburgs linksradikale Szene dahinter steckt. Dafür spricht auch ein Bekennerschreiben auf einer entsprechenden Internetseite. Kurz zuvor waren die Akademie der Polizei und ein Mieterbüro der Stadtbau mit Farbe beschmiert worden.

 

Eine Bretterwand schützt den Haupteingang des Regierungspräsidiums im Stadtteil Betzenhausen-Bischofslinde. Die Schiebetüren sind zerstört, die Scheiben auf einer Länge von rund 15 Metern links und rechts davon sind eingeschlagen oder haben Löcher. Die Attacke hat sich bereits in der Nacht auf vergangenen Mittwoch ereignet. Doch weder Polizei noch Regierungspräsidium informierten darüber die Öffentlichkeit. Aus ermittlungstaktischen Gründen, wie es zunächst hieß.

Fünfstellig sei die Schadenshöhe, sagte gestern RP-Sprecher Joachim Müller-Bremberger auf Anfrage der BZ. "Das Gesicht des Neubaus hat eine hässliche Schramme." Gleichwohl gebe es für Besucher keine Einschränkungen. Sie müssen jetzt von der Westseite her die Landesbehörde betreten.


50 Quadratmeter Glas müssen nun ersetzt werden. Und zwar vom Steuerzahler, denn die Versicherung springt laut RP nicht ein.

Das Bekennerschreiben nenne als Begründung für den Anschlag den G-8-Gipfel im italienischen Genua vor genau zehn Jahren, bei dem ein Student von einem Polizisten erschossen wurde, sagte Polizeisprecher Ulrich Brecht. Die Kripo vermutet, dass die Farbschmierereien nach der Räumung des Gebäudes Goethestraße 2 in der Wiehre am Wochenende zuvor von der "ideologisch gleich gesinnten Klientel" stammt. Den Schaden am Mieterbüro der Stadtbau im Stadtteil Stühlinger schätzt Geschäftsführer Klausmann auf rund 10 000 Euro.