Die Hausbesetzer in der Moselstraße 8 haben einen Strafbefehl vom Eigentümer des Gebäudes bekommen. Erste Gespräche zwischen ihnen und der Polizei blieben ohne Ergebnis. Währenddessen ist die gesamte Straße abgeriegelt.
Südstadt - Die Polizei hat am Montagnachmittag das von Aktivisten besetzte Haus in der Moselstraße am Südbahnhof umstellt. Eine Hundertschaft riegelte den Zugang ab und sperrte die gesamte Straße für den Autoverkehr. Einem Verhandlungsführer der Hausbesetzer überreichte die Polizei einen Strafantrag, den der Hauseigentümer am Morgen über seine Rechtsanwälte gestellt hatte.
Die Hausbesetzer forderten ein Gespräch mit dem Eigentümer, dieser befindet sich jedoch derzeit im Urlaub. Stattdessen soll nun laut Polizei ein Gespräch mit dessen Rechtsanwalt terminiert werden.
„Wir sind gekommen, um zu bleiben“
Die Hausbesetzer zeigten sich am Montag mit Sturmhauben maskiert an den Fenstern des vierstöckigen Gebäudes. Auf Transparenten stellten sie klar: „Wir sind gekommen, um zu bleiben“. Für die Gespräche mit der Polizei hatten sie eigens einen externen Verhandlungsführer bestellt, der die Botschaften der Polizei anschließend zu einem Fenster im ersten Stock hinaufrief, an dem sich die Aktivisten postiert hatten. Während des Gesprächs fiel den Hausbesetzern prompt ein hölzerner Schlagstock aus dem Fenster und landete krachend auf den Gehweg.
Nachdem die Beamten den Strafantrag überreicht hatten, boten sie den Besetzern an, das Haus zu verlassen, dann würden ihre Personalien aufgenommen. Ansonsten sei mit der Räumung des Gebäudes zu rechnen. Am Abend war zunächst unklar, ob sich die Aktivisten darauf einlassen. Die Aktivisten hatten das leerstehende Haus am Samstagabend besetzt und angekündigt, ein kulturelles und politisches Zentrum errichten zu wollen. Köln zeige Tendenzen, sich der Düsseldorfer Kö anzugleichen; ernstzunehmende Kultur finde hier immer weniger statt. Zudem hatten sie einen Gewaltverzicht verkündet und einen Nachbarschaftsbrief für die Anwohner der Moselstraße verfasst.