Stadt Freiburg nicht zum Dialog bereit!

1 Samba vorm AföO

Am heutigen Freitag Vormittag (15.07.2011) machten sich Sam¡Basta! und befreundete Sambist@s sowie andere Unterstützer_innen bunt bekleidet auf den Weg zum Amt für öffentliche Ordnung. Der Zweck des Besuchs war, Herrn Rubsamen, dem Leiter des AföO über 700 Postkarten zu überbringen, auf welchen Freiburger_innen und andere Unterstützer_innen gemeinsam mit Sam¡Basta! die auflagenfreie und sofortige Freigabe der beschlagnahmten Instrumente, sowie das Recht auf freien und kreativen Protest einfordern.

 

Die Instrumente von Sam¡Basta! waren im Dezember 2010 während des deutsch-französischen Gipfels von der Polizei im Auftrag der Stadt Freiburg beschlagnahmt worden.

 

Der Versuch, Herrn Rubsamen die Postkarten zu übergeben, scheiterte. Das AföO sperrte beim Anblick der hauptsächlich pink Bekleideten all seine Eingänge zu und ließ nur noch „normal“ angezogene Menschen passieren. Auch die Bitte, Herr Rubsamen oder ein_e Vertreter_in möge die Postkarten außerhalb der Räumlichkeiten des AföO entgegen nehmen, wurde abgewiesen. Schon in den drei Gesprächen, die Sam¡Basta! mit ihm und anderen Vertreter_innen des AföO hatten, wurde keiner der Kompromissvorschläge von Herr Rubsamen angenommen. Wie auch in anderen Zusammenhängen spielt Rubsamen hier einmal mehr seine Rolle als getreuer Amtschef voll aus: Ruhe, Ordnung und die Einhaltung des geregelten Innenstadtkommerzes halten als Begründung für Repression und die Unterwanderung des Versammlungsrechtes her - seien sie auch noch so willkürlich. Eine Vertreterin von Sam¡Basta! meint dazu: "Rubsamen macht sich langsam aber sicher untragbar. Wenn's nach AföO und Stadtverwaltung geht, dann sollen offensichtlich auch weiterhin Rubsamen, Neideck und Salomon unter sich ausmachen, wer wann und wo trommeln darf und bei welchem Anlass dann eben die Polizei zur gewaltsamen Beschlagnahme geschickt wird."

So mussten die Sambist@s draußen verweilen, informierten aber trotzdem Passant_innen und Besucher_innen des AföO durch einen Redebeitrag und mit Flugblättern über die Beschlagnahme, deren Folgen und Hintergründe.

Im Anschluss nahmen die Sambist@s ihre (nicht beschlagnahmten) Ersatz-Trommeln und zogen spielend in die Innenstadt.

In der Löwenstraße, dem Ort der damaligen Beschlagnahme, unterbrachen sie ihr Spiel, um erneut Passant_innen durch einen Redebeitrag zu informieren.

Weiter ging es trommelnd zum Rathaus der Stadt Freiburg, wo abermals Passant_innen und die dort anwesende Hochzeitsgesellschaft durch einen Redebeitrag informiert wurden.

Auch der zweite Versuch, einem der Verantwortlichen, namentlich Herrn Salomon (dem Oberbürger_innenmeister der Stadt Freiburg) die Postkarten zu überreichen, schlug fehl. Schon im Erdgeschoss wurde den (zu der Zeit nicht mehr trommelnden) Sambist@s der Weg versperrt. Nach längeren Verhandlungen zeigte sich die Pressesprecherin Herrn Salomons bereit, die Postkarten statt seiner entgegen zu nehmen.

(Beständig begleitet wurden die Sambist@s durch mehrere uniformierte und teilweise mit Schlagstöcken und Helmen ausgestattete Polizist_innen sowie zwei Beamte in zivil.)

All dies bestätigt einmal mehr unseren Eindruck, dass die Stadt Freiburg und ihre „Vertreter“ (namentlich Rubsamen, Neideck und Salomon) kein Interesse daran haben, von ihrer Position abzurücken oder mit uns in einen Dialog zu treten, sondern weiterhin kreative Protestformen kriminalisieren!

Dies stellt eine klare Beschneidung unserer Grundrechte dar, welche wir nicht hinnehmen können oder wollen! Um dem etwas entgegen zu setzen, werden wir nun gerichtlich vorgehen und Klage einreichen.

Außerdem fordern wir weiterhin die auflagenfreie Herausgabe unserer Instrumente und unser Recht auf freien und kreativen Protest!

 

Nähere Informationen gibt es hier:

http://www.sambasta.de/

einen Film über die Vorgänge während der und nach dem deutsch-französischen Gipfel hier:

http://vimeo.com/22898696