Mit dem Rad zur Tat! 3. Freiburger Mietenstop-Fahrradrallye.

Wir wollen Orte der Aufwertung und Verdrängung gemeinsam mit dem Rad besuchen. Mehr als nur eine Fahrraddemo: An den verschiedenen Stationen werden jeweils Menschen vor Ort über die aktuelle Auseinandersetzungen und Perspektiven berichten. Start ist beim M1-Gelände, auf der das räumungsbedrohte Wagenplatzkollektiv Kommando Rhino steht (Straßenbahn: Paula-Modersohn-Platz). Dann geht’s weiter zum Quartier westlich der Merzhauser Straße, dort wird derzeit ein ganzer Stadtteil massiv aufgewertet. Über den Friedrichsring geht’s ins Metzgergrün, weiter in den Stühlinger und dann zum Abschluss in die Innenstadt.

Start  11 Uhr bei Kommando Rhino (Paula-Moderson-Platz/Vauban)

 

 

Hier noch das mobi-Flugi:

 

Mit dem Rad zur Tat

Es ist wieder soweit: Auf's neue wollen wir Orte ungerechter Wohnraumpolitik, verfehlter Stadtplanung und unsäglicher „Aufwertung“ und Verdrängung protestfreudig mit dem Rad besuchen. Bisher fanden für ein „Recht auf Stadt“ zwei ähnliche Radtouren statt, die sich als sehr öffentlichkeitswirksam und spaßig entpuppten. Bringt Fahnen und Infomaterial aus euren Stadtteilen mit und überlegt euch eigenverantwortlich kreative Einlagen.

Am Samstag, den 16. Juli, beginnt also um 11 Uhr die dritte Freiburger Mieten-Stopp Rallye auf der Vaubanallee am M1 Gelände. Wir beginnen diesmal dort, wo sich eine von Räumung bedrohte Wagenburg befindet und die stadteigene Stadtbau (FSB) ein Hotel bauen möchte. Es geht hierbei um das Recht auf Wagenleben, aber auch um die Frage, wer bestimmt was mit dem städtischen Raum passiert und auf welchem Eigentumskonstrukt sich seine Rentabilität berechnet und für wen.

Wir haben RednerInnen aus dem Stadtteil und BesetzerInnen des Geländes um Redebeiträge gebeten, die die aktuelle Problematik und die drohende unökologische und gewerbeorientierte Bebauung des Platzes und die Beteiligung der AnwohnerInnen erläutern werden.

Anschließend werden wir, wie bereits im Herbst, durch das Quartier „westlich der Merzhauserstraße“ fahren, wo absurde „Aufwertungsprozesse“ und faktische Entmietungen durch die Südwest Bauunion und den Immobilienzocker Jürgen Sauer kritisiert werden sollen.

Danach treibt es uns weiter in Richtung Innenstadt und über das Theater zum Fahnenberg-platz. Der Friedrichsring und das Quartier Unterlinden bilden einen Schwerpunkt des innerstädtischen Entwicklungsprozesses hin zu einer Luxuscity aus Stahl und Glas. Hier wollen wir den städtischen Immobilienhäuptlingen der Sparkasse, dem Superneumacher Unmüssig, dem Streubesitz-Dealer Liegenschaftsamt, dem vermutlich für Jahre leerstehenden nagelneuen Büroturm „Solitär“ und unserer herzallerliebsten Alnatura-CDU (voll Grün) energische Protestgrüße bescheren.

Danach soll es in Richtung Westen gehen, zum Stadtviertel „Metzgergrün“ (Stühlinger). Das zum sogenannten „Streubesitz“ der Freiburger Stadtbau (FSB) gehörende Areal wird als „nicht Entwicklungsfähig“ eingestuft und könnte in den kommenden Jahren entmietet und zerstört werden. Im „Metzgergrün“ sollen BewohnerInnen zu Wort kommen, die über den Stand der Organisierung vor Ort berichten wollen.

Und dann zurück in den Stühlinger, wo die heutige Raddemo endet. Ein letzter thematischer Schwerpunkt soll hier die Obdachlosigkeit und Vertreibung sogenannter „Randgruppen“ sein. Seit Jahren verdrängt die Stadtverwaltung Strassenpunx und sämtliche Menschen, die öffentliche Plätze beleben. Besonders wohnungslosen Menschen wird auch in Freiburg das Leben zur Hölle gemacht.

Und die Demo endet in der Innenstadt wo die Wohn- und Aufenthaltsbedinungen illegalisierter und ausgegrenzter Menschen thematisieret werden.

Kommt zahlreich zur 3. Antigentrifizierungs-Radtour. Stellen wir lautstark die Frage: „Wem gehört die Stadt?“! Hinaus gegen den Ausverkauf von Lebensmöglichkeiten und die Ökonomisierung des städtischen Raumes! Stoppt die Mieterhöhungen!
Besetzt mehr Häuser und Plätze!