Stuttgart 21: Polizei trägt 100 Sitzblockierer weg

Erstveröffentlicht: 
14.06.2011

Am Stuttgarter Hauptbahnhof hat die Polizei etwa hundert Demonstranten weggetragen. Sie wollten mit einer Sitzblockade die Wiederaufnahme der Bauarbeiten des Bahnprojekts Stuttgart 21 verhindern.

 

Eine zweite kleinere Sitzblockade am Nordflügel des Bahnhofs löste sich am Dienstagmittag selbst auf. Nach Angaben der Polizei und eines Sprechers der Projektgegner blockierten am Morgen rund 300 Demonstranten die Zufahrt zur Baustelle des geplanten Grundwassermanagements. Rund hundert von ihnen beteiligten sich dann an der Sitzblockade und wurden von der Polizei ohne Zwischenfälle entfernt.

Die Bahn hatte die Wiederaufnahme der Bauarbeiten für Dienstag nach einem rund zweimonatigen Baustopp angekündigt, der dem Landtagswahlkampf und der Konstituierung der neuen grün-roten Landesregierung geschuldet war. Die von Grün-Rot gewünschte Aussetzung der Bauarbeiten bis zu einer Volksbefragung über das Projekt im Oktober hatte die Bahn wegen angeblicher Kosten in Höhe von 410 Millionen Euro abgelehnt. Die Landesregierung kritisierte diesen Betrag als intransparent und lehnte eine Beteiligung an den Kosten deshalb ab.

Bei dem heftig umstritten Projekt soll der Stuttgarter Sackbahnhof für 4,1 Milliarden Euro in eine unterirdische Durchgangsstation mit kilometerlangen Tunnelstrecken umgebaut werden. Ob der neue Bahnhof den Anforderungen auch in Spitzenzeiten genügt, soll ein Stresstest per Computersimulation ergeben, der voraussichtlich am 14. Juli vorgestellt wird.