Schweizer Oberleutnant bei französischen Rechtsextremen

Jean-David Cattin in Lyon

Medienmitteilung der Antifa Bern

Jean-David Cattin, Oberleutnant der Schweizer Armee, hielt eine Rede an einer rechtsextremen Demo in Lyon (F). Als erster Nicht-Franzose nimmt der Genfer zudem Einsitz im Exekutivkomitee der rechtsextremen Strömung «Bloc Identitaire».

 

Jean-David Cattin sprach in seiner Rede an der Demonstration vom 14. Mai 2011 von «Griechenland, das erwacht sei» und meinte damit die brutalen Übergriffe von Rechtsextremen auf MigrantInnen in Athen. Es erstaunt nicht, dass es am Rande der Lyoner Demonstration auch zu schweren Attacken von Neonazis kam. Ihr Ziel waren Lokale im alternativen Quartier Croix-Rousse. Die Angreifer schlugen rund ein Dutzend Personen spitalreif. Eine Person musste in der folgenden Nacht auf der Intensivstation behandelt werden.

 

Karriere bei den Rechtsextremen...

 

Zur Demonstration aufgerufen hatte der «Bloc Identitaire». Diese 2003 gegründete Vereinigung ist mit ihren rund 2000 Mitgliedern nach dem «Front National» die zweitgrösste rechtsextreme Gruppierung in Frankreich. Die aktionistisch ausgerichteten «Identitaires» berufen sich auf eine «europäisch-weisse» Identität, sprechen sich gegen die Einwanderung aus anderen Kontinenten aus und agieren vor allem islamophob.

 

Seit Februar 2011 nimmt der Genfer Jean-David Cattin Einsitz im Exekutivkomitee des «Bloc Identitaire». Zuvor hat sich Cattin, der seit 2005 den Genfer Ableger der «Identitaires» – die «Jeunes Identitaires Genevois» – präsidiert, bereits als Organisator von zwei Sommercamps hervorgetan. In diesen Camps übten sich die «Identitaires» unter anderem in Kampfsportarten.

 

Auch die «Jeunes Identitaires Genevois» sind bereits mehrfach durch fremdenfeindliche Aktionen aufgefallen. So beschallten sie etwa am 7. November 2009 das Quartier Petit-Saconnex, Standort der Genfer Moschee, gegen 7 Uhr morgens aus einem fahrenden Auto heraus mit einem  l-Gebetsruf.

 

...und der Schweizer Armee

 

Jean-David Cattin, der sich im Karrierenetzwerk LinkedIn als Oberleutnant der Schweizer Armee anpreist, ist kein Einzelfall. Trotz gegenteiliger Beteuerungen des VBS bleibt die Armee ein Ort, wo sich Neonazis profilieren und ihre autoritären Neigungen ausleben können.

 

Mit freundlichen Grüssen

 

Antifa Bern