Auf die Freundschaft! Auf die Freiheit!
¡Venceremos!
Zitat aus Werner Braeuner Intervention und Kommentar zu den Gründen für die Tötung eines Arbeitsamtsdirektors ... vor dem Landgericht Verden/Aller im August 2001
( http://www.steinbergrecherche.com/20101001WernerBraeunerIntervention.pdf )
Seit dem 8. Mai hat ein Gefangener den Machtkampf gegen das herrschende, totalitäre System von Psychoterror angenommen - Hungerstreik bis in den Tod! Die Staatliche Gewalt setzt unveräußerliche Grundrechte von Knastinsassen außer Kraft! Der Umgang mit den in Sehnde inhaftierten Menschen schädigt nachhaltig den Begriff der Würde als Grundgesetz, die Verfügungsgewalt über überlebensnotwendige Grundbedürfnisse wie Nahrung und Hygiene wird missbraucht.
Nach den Morden an Bubak, Meinhof, Klar und den vielen antifaschistischen Menschen, die sich in Deutschland aufgehalten haben, scheint man zu glauben, ein totalitäres System kontrollierter Unverantwortung könne im Zuge äußerlicher Strukturveränderungen gleichzeitig ein hoheitliches Recht für (national?)staatliches Dienen ohne international anerkannte Kontrollen für sich beanspruchen. Dem ist aber nicht so! Für einige unter uns Menschen hat Solidarität mehr Bedeutung als das eigene Leben. Es wird überlebensnotwendig sein, möglicherweise auch über die bestehenden internationalen Gerichtshöfe, darüber auszusagen, dass man in Deutschland - Sehnde, das Prinzip der Solidarität lebt und sich nicht psychiatrisieren lässt, als die Voraussetzung für staatskonforme Resozialisierung anstelle von sozialem Bewusstsein.
Sollte man von staatlicher Seite wirklich in der Lage sein, Menschen um ihrer Selbst Wohlwollen willkürlich als Staatsbedienstete in ein institutionales System zu installieren mit der Rechtfertigung, das sei eine staatlich notwendige Resozialisierung? Wenn dem wirklich so ist, dann muss dieser Staat als der faschistoide Staat gebrandmarkt bleiben, der er zu Zeiten Hitler’s war. Nicht grundlos wird Deutschland von vielen Ländern noch immer als solcher angesehen.
Für Werner Braeuner und für seine Mithäftlinge ist es noch nicht zu spät. Seine Denkstrukturen haben noch nicht das weltpolitische System übernommen, ist es doch die BRD, die das System der Globalstrukturierung auf seine Staatsbediensteten kopiert.
Von staatlicher Seite als soziales Missgeschick, als dissoziales Verhalten aktenkundlich registriert und gegenüber den psychiatrisierenden Veranwortlichen - konkret sind das die Ärzte und Psychologen - entsprechend abgeurteilt, stellen Wir hier undeutbar rechtsstaatliches Unvermögen fest, was es zu ex-artikulieren gilt.
Die instituionalisierten Verantwortlichen, allen voran der Direktor der JVA Sehnde, vertreten durch Frau Ines Leitner - Öffentlichkeitsarbeit, reagieren nach Methode: man zeige sich gegenüber den öffentlichen Medien vorbehaltslos und unpersönlich verantwortbar. Konkret heißt das: man wünsche sich keinen persönlichen Kontakt zu den Insassen, von niemanden.
(vgl. hierzu „Antwort der JVA Sehnde auf eine Anfrage“ vom 12.05.2011)
Mit der Entscheidung zu sterben gibt man bis zu einem gewissen Teil sein Selbstbewusstsein auf. Viele inhaftierte Häftlinge haben Selbstmord begangen, beispielsweise der ehemals bekannte Liedermacher Kurt Demmler aus der DDR im Jahr 2009 in der JVA Moabit. Die psychiatrisierende Sozialarbeit ist keine eigenständige Instanz, sie arbeitet mit Psycholog_Innen zusammen. Man kann sie nicht für den ganzen Knast verantwortlich machen, wohl aber die Ärzteschaft. Gleichzeitig ist es ein Akt von Solidarität, dass man in Sehnde nicht verrecken will und das Fressen für die Säue runterschluckt.
Da ich dem Berufseinstellungsverfahren in Deutschland keinen Deut weit über den Weg traue, rufe ich alle Befähigten auf, schnellstmöglichst Kontakte zu Menschen herzustellen, die Erfahrungen mit dem Knast in Sehnde haben sowie zu Menschen, die professionelles humanes Arbeiten mit Verurteilten in Gefängnissen lehren! Sich mit Selbstmordraten im Knast zu beschäftigen reicht nicht!
Ich appelliere ebenso inständigst an die Verantwortlichen der Hochschulen, die soeben ausgesprochene Verpflichtung zur Selbstverantwortlichkeit anzunehmen und die Einstellungsvoraussetzungen für die Arbeit an Menschen in Haftanstalten zu überdenken. Dabei verweise ich ausdrücklich auf die Gefahren, die von psychiatrisierenden Strukturen ausgehen. Diese sind nicht menschlich und betreiben eine Zerstörung des Humanismus, sie strukturieren Würde und Persönlichkeiten auf eine faschistoide Art und Weise um.
Dass man gegen Menschenrechtsverletzungen, wie in Sehnde, Hannover, oder in Moabit (Knastfressen) ... in Heilbronn (Unterstützung der Naziaufmärsche zum 1. Mai) ... in Berlin (dummes Gelabere von Polizisten vor Gericht, dass selbst den Richter_Innen schlecht wird) ... oder in Sachsen-Anhalt bzw. Sachsen ( "!freies!" Nazitum, unterstützt von Polizeistrukturen) aktiv wird, ist für Uns wichtig. Polizisten oder Körting’s greifen hilflos japsend nach computerlogistischen Prinzipien, um sich gegen Extremismusstrukturen rechtsstaatlich, das heißt vor Gericht, fein säuberlich artikulieren zu können und nicht um den Menschen in Not zu helfen!
Was seit der Wiedervereinigung in Deutschland geschehen ist, nennen einige Politiker vielleicht gerne Kollateralschäden, Wir aber sagen konkret: Ausverkauf von menschlichen Ressourcen und Hinterlist am Sozialstaatsprinzip, das ist weit mehr als nur ein Repressionskonzept für die Integration des Sozialen Erbes aus dem Osten Deutschlands. Man hat die Menschen in Deutschland eben nicht in Lohn und Brot gestellt, sondern als Produkt von Nachfrage und Angebot, ohne Mindestlohn umbewertet.
Darüber hinwegzusehen traue ich mich einfach nicht, selbstkritische Reflexion seines Verhaltens kann eigentlich nur zu einer selbstbestimmten Kündigung des Arbeitsverhältnisses führen. Alles andere sehe ich als einen Kompromiss mit menschenrechtsverletzenden Strukturen an.
Wer dagegen ist, nun ja, hat keine Träume *Freiheit