Am nächsten Samstag, dem 5. März wird unter dem Motto „Damit’s mal richtig sitzt“ in Chemnitz eine antifaschistische Demonstration stattfinden. Die Demonstration ist ein Protest gegen den, an diesem Tag geplanten, Aufmarsch von Neonazis in der drittgrößten sächsischen Stadt und wendet sich darüber hinaus grundsätzlich gegen das bestehende Naziproblem in Chemnitz.
„Chemnitz ist kein Ort für Nazis“, so die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig, die das Bündnis für Frieden und Toleranz unterstützt. „So schön zu lesen diese Äußerung der Oberbürgermeisterin als Wunsch oder Aufruf auf den ersten Blick vielleicht ist, so leicht ist sie mit wenigen hässlichen Belegen als Fehlbeurteilung der Wirklichkeit zu blamieren. Mit einem geplanten NPD – Schulungszentrum, mit mehreren Naziläden und Treffpunkten der Kameradschaftsszene, mit internationalen Kontakten der Chemnitzer Nazis und einer fest verankerten rechten Fankultur beim CFC ist Chemnitz viel eher als Ort zu betrachten, der für die Naziszene Rückzugsräume und starken organisatorischen Hintergrund bietet“, so Ulli Katlewski vom Vorbereitungskreis der antifaschistischen Demonstration „Damit’s mal richtig sitzt“.
Die Geschehnisse um den 5. März zeigen jedes Jahr, wie vernetzt die
Nazistrukturen in und um Chemnitz sind und wie wenig ihnen bisher
entschieden entgegengesetzt wird. „Doch in Deutschland einfach Orte zur
nazifreien Zone erklären zu wollen, ist ohnehin nur der Versuch gute PR
für den eigenen Standort zu machen“, so Ulli Katlewski. „Das ist ja
bekannt.“
Beginnen wird die Demonstration um 11:00 Uhr beim Alternativen Jugendzentrum Chemnitz auf der Chemnitztalstraße 54. Die Demonstration wird dann über die Chemnitztalstraße, die Müllerstraße, die Strasse der Nationen über Bahnhof, Bahnhofsstraße bis zur Brückenstraße und dem Marx-Monument verlaufen.