Nachrichten zu Karlsruhe-Lubmin, Jülich, Gronau

Stop Castor

Liebe Freundinnen und Freunde, in diesem Newsletter gibt es Infos zum Castor nach Lubmin, den Jülich-Castoren und den Planungen zum Ostermarsch an der Urananreicherungsanlage Gronau:

 

Karlsruhe

 

Greenpeace hat die Proteste zum Castortransport nach Lubmin gestern morgen mit einer spektakulären Aktion eingeleitet. Nur ketteten sich die AktivistInnen leider ein wenig zu früh an die Gleise vor der ehemaligen Wiederaufarbeitungsanlage in Karlsruhe.  Dort sollten die Castoren heute um 1 Uhr in der Frühe starten. Bisdahin waren die Greenpeacer wieder losgeschweißt und die Gleise repariert.

 

Dennoch konnte der Zug erst mit ca. 2,5 stündiger Verspätung starten, da  bis zu 700 Personen an der Nachttanzblockade teilnahmen, etliche von Ihnen blockierten die Gleise, nach Polizeiangaben wurden ca. 350 in Gewahrsam genommen. Dies ist ein ermutigendes Zeichen:

 

Widerstand gibt es nicht nur dort, wo Atommüll ankommen soll, sondern nun auch immer stärker, dort wo er abfahren soll. Waren es im Dezember noch die Proteste gegen den Abtransport von Ahaus nach Russland, im Januar die große Demo in Jülich gegen den Abtransport und nun diese starke Blockadeaktion in Karlsruhe. Dies zeigt ganz klar: Die Menschen haben keinen Bock mehr auf sinnlose Atommüllverschieberei. Nirgends gibt es eine sichere Lagerung oder gar sichere Entsorgung und ein Endlager ist in weiter Ferne.


Da hilft nur eins: Atomanlagen sofort abschalten! Atommüllproduktion stoppen!

 

Es gab 3 weitere Gleisblockaden und eine Robin-Wood-Kletteraktion und der Zug ist noch lange nicht in Mecklenburg-Vorpommern. Dort bereiten sich die AktivistInnen nun auf eine große friedliche Sitzblockade vor. Aktuelle Infos zum Stand des Transportes gibt es unter http://www.castorticker.de/

 

Klar wird bei dem aktuellen Transport: Wiederaufarbeitung hat niX mit Atommüllrecycling zu tun, sonst würden ja nicht 500 Tonnen Uran und ca. 15 kg Plutonium übrig bleiben, welche gerade durchs Land gekarrt werden.

 

Bezahlt wird das ganze größtenteils vom Steuerzahler, obwohl in Karlsruhe ca. 200 Tonnen Brennstäbe aufgearbeitet wurden und ca. 70 % des hochradioaktiven Mülls auf die kommerziellen AKW zurückzuführen sind.

 

Die Entsorgungskosten werden laut Medien nun wohl 3 Milliarden übersteigen und die Atomindustrie beteiligt sich mit ganzen 832 Millionen.  Da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln und Widerstand gegen den mafia-artigen Filz aus Atomindustrie und Staat leisten.

 

Jülich/Ahaus

 

Auch in Sachen Castortransporte von Jülich nach Ahaus tut sich was: Wie die BI Ahaus nun mitteilte, haben die 152 AVR-Castoren in Jülich nur eine verkehrsrechtliche Zulassung bis 2017 haben! Sollten die Castoren also nach Ahaus kommen, dürfen sie nach 2017 nicht mehr weitertransportiert werden. Weder zum Absender, noch in eine andere Anlage. Ein Endlager wird bis dahin nicht existieren.

 

Die BI bezweifelt, dass die verkehrsrechtliche Zulassung noch einmal verlängert wird, da die Castoren bereits ein gewisses Alter haben und mit zunehmendem Alter unsicherer werden. Entweder bleiben die Castoren also auf ewig in Ahaus, oder sie müssen bereits vor 2017 wieder aus Ahaus abtransportiert werden, um irgendwo in neue Behälter umgeladen zu werden. In Ahaus ist dies nämlich nicht möglich, ebenso wenig, wie eine Reperatur in Ahaus möglich wäre!

 

Wir werden den Druck gegen die Castortransporte also weiter erhöhen müssen, um  sie endgültig abzusagen. Der Atommüll muss in Jülich bleiben! Jetzt Sonntag, am 20. Februar findet der Sonntagsspaziergang um 14 Uhr vor dem Ahauser Atommülllager statt. Kommt vorbei, zeigt Flagge gegen den Atommülltourismus.

 

Ostermarsch Gronau

 

Und zu guter Letzt gehen auch die Planungen für den Ostermarsch am 25. April an der Gronauer Urananreicherungsanlage (UAA) voran. Die Aktion findet im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages statt. Es wird an nahezu allen AKW Standorten, an der UAA und an atommüllstandorten in Norddeutschland Proteste geben.

 

Vom Atommülllager Ahaus soll es eine Fahrraddemo und Treckerkorso nach Gronau geben. Die Vorbereitungsgruppe aus dem Aktionsbündnis Münsterland und vielen weiteren Gruppen in NRW arbeitet bereits intensiv an Plakaten, Aufruf, Flyer und Webseite. Aus dem Rheinland gibt es erste Gruppen, die Busse zum Ostermarsch organisieren wollen.

 

Für die Umsetzung vieler Ideen, den Druck von Plakaten und Flyern, Bühne usw. brauchen wir noch viel Geld und Mithilfe. Es können Spendenquittungen ausgestellt werden. Spenden können von der Steuer abgesetzt werden:

 

Natur-und Umweltschutzverein Gronau (NUG) e.V.
Volksbank Gronau, BLZ: 401 640 24
Kontonummer: 143 196 100
Stichwort: Ostermarsch Gronau 2011

 

Wer sich in die Planungen einbringen will, meldet sich beim AKU Gronau unter uaanee@web.de (bitte Ort angeben, dann wird evt. an örtliche Initiativen
weiterverwiesen) oder kommt zum nächsten Treffen am 18. März (vorraussichtlich in Düsseldorf).

 

SOFA Münster

 

Aktivistische Grüße
heute aus Lubmin, statt Münster

Eure SofAs

PS: Auch nach dem Lubmin-Castor wird weiterblockiert – und zwar der größte Naziaufmarsch Europas am 19.2. in Dresden! Aus Münster fahren Busse: http://muensternazifrei.noblogs.org/