[Wien] Und Wien bewegt sich doch...

Triesterstraße 114 in Wien besetzt

Als Soli-Aktion für die am 2. Februar geräumte Liebiggasse 14 in Berlin wurden in der Nacht vom 2. auf den 3. Februar in Wien Transparente aus den Fenstern eines leerstehenden Gebäudes der Stadt Wien gehängt. Da Gebäude hat eine Squatting-Vorgeschichte...

 

Am 2. Oktober 2009 wurde die Triesterstraße 114, eine ehemalige Schule in Wien, besetzt. Innerhalb weniger Stunden entstand eine Infrastruktur  mit Infowänden und -tisch, täglich warmen Essen und jede Menge Schlafplätzen. Außerdem wurde eine Schenke mit Platz zum gemütlichem  Beisammensitzen, Kaffee und Kuchen und einer Kost-Nix-Ecke, wo vor allem Kleidung verschenkt wurde, eingerichtet.


10 Tage nach der Besetzung wurde das Gebäude auf Anordnung der Eigentümerin, der Stadt Wien, geräumt. (Da Hausbesetzung in Österreich kein  Tatbestand nach dem Strafgesetzbuch ist, schreitet die Polizei erst auf Wunssch der Eigentümer*in ein.) Eine Zwischennutzung des Leerstandessei unmöglich, es gäbe bereits Pläne und bald sei Baubeginn, hieß es damals.

Kaum waren die Besetzer*innen aus dem Haus, wurden alle Eingänge verschlossen und die Bäume im Garten sowie die Feuerleiter aufs  Flachdach des Turnsaales abgeschnitten. In einigen weiteren Arbeitsschritten wurde das Innere des Gebäudes um alle Leitungen,  Türstöcke und Fußböden erleichtert. An der Front des Gebäudes zur sechsspurigen Triesterstraße ließ die Stadt ein Schild anbringen, auf dem zu sehen ist, was aus dem Gebäude werden soll.


Was die Besetzer*innen in wenigen Tagen aufgebaut hatten, wurde in wenigen Stunden vernichtet. Seit dem steht das Gebäude wieder leer. Und an seiner Front prangt das Schild, das daran erinnert, dass eine Zwischennutzung nicht möglich sei. Es ist ja schon bald  Baubeginn...

Wie die Transpis an das von Seiten der Stadt gut verbarrikadierte Gebäude gelangt sind, ist unklar. Jedenfalls erinnern sie nun daran, dass wir immer noch da sind und auch bleiben werden. ALLE!