Offenes Auftreten von Neonazis hat im Raum HDH glücklicherweise
immer noch Seltenheitswert, zumindest im direkten Vergleich mit der
Region Ulm, wo bundesweit aktive Faschisten der JN von den
Gemeinden größtenteils unbehelligt ihre rechten Erlebniswelten
pflegen.
Dennoch besteht nach wie vor ein Potential an rechter Un-Kultur in
der Heidenheimer Umgebung, insbesondere auf dem Härtsfeld. Auch
wenn sich die aktionistisch orientierte Neonazi-Szene insbesondere
auf die Region um Langenau konzentriert, nutzen aktive Kader der
"Jungen Nationaldemokraten" auch den Heidenheimer Kreis als
Rückzugsgebiet.
In Hinblick auf die Landtagswahlen in Baden Württemberg muss zudem
leider festgestellt werden, dass auch Parteien wie die NPD und die
Republikaner zunehmend versuchen, ihre braune Propaganda in Form
von Info-Ständen und Unterschriftensammlungen auf Heidenheims
Straßen zu verbreiten, wie in den letzten Wochen bereits mehrmals
geschehen. Sie suchen und finden den Nährboden für ihre
Ideologie nicht selten in dem konservativen, oft schwarz-braun
getünchten politischen Klima, das (nicht nur) in der schwäbischen
Provinz
leider oft anzutreffen ist. Autoritarismus und eine tief
verwurzelte Aversion gegen linke Aktivitäten seitens
Stadtführung und Polizei haben in Heidenheim in der Vergangenheit
schon mehrmals dazu geführt, alternative antifaschistische Kulturarbeit
und Aufklärungskampagnen zu erschweren.
Fest steht jedoch: Eine
wachsame, fortschrittlich orientierte linke (Jugend-)Bewegung ist
immer noch der beste Garant dafür, dass sich der Unmut über soziale
Misstände nicht in den verkehrten Positionen von Nationalisten, Rassisten und
Rechten jeglicher Couleur Bahn bricht. Linke Gesellschaftskritik und
der Aufbau entsprechender Strukturen sind daher nicht nur die
Voraussetzung für effektiven Antifaschismus, sondern auch die
notwendige Antwort auf die kapitalistische Gesellschaft und ihre
Krise.
Insbesondere in Heidenheim haben wir nicht vergessen, wieviel
Blutvergießen und Gewalt in der Vergangenheit bereits durch
Neonazis erfolgt ist. An die Ermordung von Viktor, Waldemar und
Alex wollen wir ebenso erinnern wie an die Übergriffe auf
alternative Jugendliche, bei denen in den letzten Jahren immer
wieder Verletzte zu beklagen waren.
Um einen Beitrag für die antifaschistische Kultur der Region zu leisten, wird am Samstag den 22.1. im Heuchlinger Schlicker eine Benefizshow der Spitzenklasse stattfinden. Sämtliche Einnahmen fließen in die Unterstützung antifaschistischer Arbeit.
Es spielen
THE HIGGINS
(Streetpunk aus Aalen)
sowie
WASTED YOUTH
(HC/Punk aus Schwäbisch Gmünd)
http://www.myspace.com/wastedyouthsghc
Los gehts um 21 Uhr im Heuchlinger Schlicker:
http://maps.google.de/maps/place?hl=de&um=1&ie=UTF-8&q=schlicker+heuchli...