[Köln] 18.12. Mittelalterliches Spektakel auf dem Rudolfplatz gegen die KSK (AZler_Innen StraßenTheater)

AZ Köln - Mittelalterliches Spektakel

Dem AZ Köln wurde Ende Juli der Strom abgestellt, als stille Antwort auf angefragte Gespräche, daraufhin folgte das Abstellen des Wassers im Oktober und zusätzlich patrouilliert seit einiger Zeit ein sogenannter „Sicherheitsdienst“ vor den Toren des AZs. In den Augen der AZ-Nutzer_innen sind das mittelalterliche Belagerungsmethoden. Durch das mittelalterliche Spektakel am 18.12. wollten sie der Sparkasse, als repräsentative Ansprechpartnerin, nun die passende Antwort geben.

 

Am 18.12. trafen zwischen 14 und 15 Uhr ca. 15 Theaterspieler_innen mit Requisiten bepackt vor der Sparkassen-Hauptzentrale am Rudolfplatz in Köln ein. Dort wurden sie von ca. 6 Bullis und den dazugehörigen Insass_innen erwartet. Ein Hintergrundtransparent, welches das AZ zeigt, wurde zwischen 2 Bäume auf einem kleinen eingezäunten Platz zwischen den Straßenbahngleisen gespannt und die Schauspieler_innen bereiteten sich vor. Ein kleiner Tisch, auf dem einige Flyer lagen und ein Kuchen stand, wurde von den Herren in grün als Angriffsfläche gewählt. Sie suchten zunächst jemanden, der eine Demonstration anmelden solle, jedoch wurde, wie auch vorher angekündigt, von den Aktivist_innen des AZs nochmal darauf hingewiesen, dass es sich nur um ein Theaterstück handle. Griesgrämig zogen sich die Uniformierten dann ein wenig zurück, doch Vorbeigehende zeigten reges Interesse. Gegen 15 Uhr trafen dann die Sambistas ein, die am Neumarkt beginnend für das mittelalterliche Spektakel geworben hatten und nun noch vor Ort für Stimmung sorgten. Kurz nach 15 Uhr wurde das Theaterstück dann durch einen Geigenspieler eingeleitet, der auch zwischendurch für eine musikalische Untermalung sorgte und die Erzählung der „AZ-Story“ begann. Das Schauspiel begann mit Erzählungen von der ehemaligen Schnapsfabrik und der Findung des AZs in der Wiersbergstraße als neuer Ort für linke Politik, Kultur etc. Die Darstellung des AZ-Alltags, zu dem VoKü, Bauen, Heizen mit Ofen, Putzen usw. gehören und eine typische Plenum-Szene folgte. Das Abstellen des Stroms wurde durch den Diebstahl einer riesigen Glühbirne durch Lord Sparkassus dargestellt. Und das Fehlen des Wassers wurde in einer amüsanten „Klo-Szene“ entdeckt und die Alternative, nämlich die Nutzung von Regenwasser, wurde gleich mit erklärt. Auch der „Sicherheitsdienst“ wurde von 2 Männern in Schwarz repräsentiert, die Flugblätter, auf denen „Das AZ ist böse böse böse“ stand, an das Publikum verteilten. Auf diese mittelalterliche Belagerung sollte ein Gegenschlag folgen. Mit einem rosa, mit Herzchen bemalten Katapult rückten die AZ-Nutzer_innen dann Lord Sparkassus und König Roterus zu Leibe. Diese schwenkten die weiße Fahne als Zeichen des Aufgebens und wollten die tobende Meute mit einer „Eigentumsübertragung“ beruhigen. Mit dem lauten Ausruf „Wir haben kein Bock auf Eigentum“ und einem gigantischen Konfettischuss gegen Sparkassus und Roterus endete die Handlung des mittelalterlichen Spektakels. Es hatten sich ca. 50 Zuschauer_innen, darunter nicht nur die üblichen Az-Nutzer_innen, sondern auch Familie mit kleinen Kindern und ältere Menschen, versammelt. Das Theaterstück beinhaltete einige Lacher und die simpel-hergestellten Requisiten sorgten für tolle Effekte.
Mit zwei großen Spruchbannern wurde das Stück dann abgeschlossen.
Auf diesen stand: „Das war nur der Anfang – Wir sehen uns am 16. April 2011.“