MÜNSTERECK: Ganz schön viel Tamtam

Erstveröffentlicht: 
14.12.2010

Nach dem Gipfel ist vor dem Gipfel. Während sich Freiburg gerade von der Ehre erholt, Austragungsort für den deutsch-französischen Gipfel gewesen zu sein – und für allerlei staatsmännische Inszenierungen Innenstadt und Zufahrtsstraßen zur Verfügung stellen musste –, folgt umstandslos der zweite Streich: Am Donnerstag kommt der Bundespräsident. Vermutlich reisen Christian Wulff und seine Frau Bettina mit dezenterem Sicherheitsaufgebot an, was nicht nur die vom Gipfeleinsatz gestresste Polizei freuen dürfte. Die Stippvisite des Staatsoberhauptes im Rahmen seiner baden-württembergischen Antrittsbesuche ist sozusagen eine kleine Verschnaufpause, bis im September der Papst avisiert ist – der sicherheitstechnisch gesehen in der allerobersten Liga spielt. Es dürfte eine eher bange Freude sein, mit dem normale Freiburger dieses Großereignis erwarten. Damit das ganze Tamtam nicht überhand nimmt, griff die Polizei beim deutsch-französischen Gipfel übrigens zu einer ungewöhnlichen Maßnahme: Sie konfiszierte die Trommeln der protestierenden Sambatruppe wegen "Körperverletzung": zu laut. Eine interessante Begründung, die sich vielleicht auch auf das Musikcorps der Bundeswehr beim Gipfel oder das Begrüßungsläuten der Münsterglocken beim Papstbesuch anwenden ließe. Wie dem auch sei, wenn global player kommen, hilft nur eins: Man muss es sportlich nehmen.