Freiburg (dpa) - Bei ihrem Treffen am Freitag in Freiburg mussten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy vereinzelte Buh-Rufe und Pfiffe anhören. Zwei Störer wurden zeitweise festgenommen. Das teilte die Polizei mit. Eine Frau hatte versucht, Merkel und Sarkozy mit einer Wasserflasche anzugreifen und zu bespritzen. Personenschützer gingen dazwischen, dennoch wurden die Politiker von dem Wasser getroffen. Einen Mann zog die Polizei aus dem Verkehr, weil er eine Schlagwaffe bei sich trug.
Sonst wurde Merkel und Sarkozy sowie den Ministern ein überwiegend
freundlicher Empfang bereitet. Um Störungen zu vermeiden, erteilte
die Polizei rund 100 Platzverweise. Es gab mehrere spontane
Protestaktionen. Nach Angaben der Polizei waren deutlich weniger
Protestierer unterwegs als zuvor erwartet. Als Merkel und Sarkozy
durch die Innenstadt und über den Weihnachtsmarkt gingen, bekamen sie
von einer Protestkundgebung nur die Klänge von Trommeln zu hören.
Zu einer angemeldeten Demonstration gegen das Gipfeltreffen kamen
nach Polizeiangaben rund 400 Menschen. Ein Sprecher der Veranstalter
bestätigte diese Zahl. Aufgerufen hatte eine linksgerichtete
Initiative, unterstützt wurde der Protest unter anderem von
Gewerkschaften, der Partei Die Linke und Umweltschutzgruppen.
Das deutsch-französische Gipfeltreffen fand unter verschärften
Sicherheitsvorkehrungen statt. Grund waren nach Angaben der Polizei
Drohungen von Gegnern aus der linksextremen Szene, die Gespräche zu
stören oder zu verhindern. Die Freiburger Innenstadt wurde von mehr
als 1000 Polizisten abgeriegelt. Sie kamen aus Baden-Württemberg,
Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen.