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Linke Szene plant Rabatz
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Erstveröffentlicht:
01.12.2010
Von Ralf Deckert
Freiburg. Die Wortwahl ist eindeutig und lässt einen "heißen" Wintertag erwarten: Wenn am 10. Dezember der deutsch-französische Gipfel in Freiburg stattfindet, dann hat sich ein linksgerichtetes "Aktionsbündnis" vorgenommen, dieses Gipfeltreffen zu stören, wenn nicht sogar zu verhindern. Im Internet wird zu einem "carnaval de résistance" und zu einem "antinationalen Straßenfest" aufgerufen, auch werden Sanitätshelfer "mit Demoerfahrung" gesucht, man will, so ist zu lesen, einen Beitrag zur "Zerschlagung von EU und Nationalstaaten" leisten und rechnet offenbar mit Gewaltszenarien auf den Straßen. Für Karl-Heinz Schmid, Pressesprecher bei der Freiburger Polizei, ist dieser martialische Ton aus der Anarcho-Szene und der linken Ecke nichts Neues. "Wir haben eine Tradition von nicht angemeldeten Kundgebungen von links hier in Freiburg", berichtet er. Damit habe man umzugehen gelernt. Die Polizei informiere sich derzeit so gut es geht, um den Ablauf des Gipfels und die Sicherheit der Staatsgäste zu garantieren.
Keine ganz einfache Aufgabe, denn die Freiburger Polizei ist seit Monaten ohnehin ordentlich mit Arbeit eingedeckt. Schließlich sind rund 150 Beamte rund um die Uhr mit der Bewachung von sechs als gefährlich geltenden Straftätern, die aus der Sicherheitsverwahrung entlassen werden mussten, beschäftigt. "Wir planen den Gipfel dennoch sehr entspannt", sagt Schmid. Zum einen bekomme man personelle Unterstützung aus Bund und Land für das Ereignis, zum anderen habe man in Freiburg viel Erfahrung mit einer "hohen polizeilich relevanten Ereignisdichte", wie es im Polizeijargon heißt. Schließlich sei man auch Fußballbundesliga-Standort und habe auch dort immer wieder viele Beamte in Großeinsätzen gebunden.
Für den 10. Dezember sieht man bei der Freiburger Polizei einige Einschränkungen auf die Freiburger Bevölkerung zukommen, da die Sicherheitsmaßnahmen beim Gipfel enorm sein werden. Noch diese Woche sollen dazu nähere Informationen bekannt gegeben werden. "Wer an dem Tag in die Stadt kommt, weil er zum Frisör will, sollte sich vielleicht einen anderen Termin geben lassen", sagt Schmid. Und wagt gleich darauf den Blick voraus ins kommende Jahr: "Gegen das, was im Zusammenhang mit dem Besuch des Papsts im September 2011 auf uns zukommt, dürfte der Gipfel im Dezember ein Klacks werden!" |