SCHWERTE Von Unbekannten beschmiert wurde in der Nacht zu Montag das Ehrenmal an der Reichshofstraße. Ähnliche Farbattacken wurden vom Friedhof am Strickherdicker Weg in Fröndenberg und vom Südfriedhof in Unna gemeldet. Jedesmal in Pink.
„Es scheint offenbar einen Zusammenhang zu geben“, erklärt Ute Hellmann, Sprecherin der Kreispolizei Unna. Diese Vermutung bestärkt die Verunzierung des Mahnmals auf dem Annaberg in Haltern. „Deutsche Täter sind keine Opfer“, war dort in Pink hinterlassen worden.
Gleichzeitig tauchte im Internet eine Seite „antifahaltern“ auf, nach der die Attacke sich einreihe „in eine militante Kampagne autonomer und linksradikaler Aktionsgruppen des Ruhrgebiets, die dazu auffordern, im Zeitraum vom 14. bis zum 28. November das in Stein gehauene Geschichtsverständnis der Deutschen im Ruhrgebiet anzugreifen“. Auf einer Karte sind die „bisherigen Treffer“ abgesteckt samt Überschrift: „Mal sehen, wie viel wir zusammenkriegen.“
Nichts verschont geblieben
Besonders betroffen reagierten in Westhofen Angehörige von Weltkriegstoten, deren Namen überpinselt worden waren. Neben den Soldaten aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg blieb auch die Bronzetafel der zivilen Opfer der Bombenangriffe nicht verschont.
Selbst der weiter hinten im Park aufgestellte historische Quader aus dem Krieg 1870/71 leuchtet in Pink. „Ich habe die Befürchtung, dass die Farbe in den porösen Sandstein einzieht“, ärgert sich Lothar Meißgeier, langjähriger Vorsitzender des Heimatvereins.
Stadt stellt Strafanzeige gegen unbekannt
Erst am Sonntag hatte der Heimatverein, genauso wie die Stadt Schwerte, in der Anlage die Gedenkkränze zum Volkstrauertag niedergelegt. Arg zerfleddert sind diese jetzt in der Gegend verstreut. Teils landeten sie im Gebüsch, teils irgendwo auf der Wiese.
Noch am Montagabend wollte die Feuerwehr versuchen, die relativ frische Farbe mit einem Hochdruckreiniger zu beseitigen. Die Stadt – so Sprecher Carsten Morgenthal – stellte Strafanzeige gegen unbekannt.