Kein Werben fürs Sterben! - Wann fliegt die Bundeswehr von der Ausbildungsmesse?

Karriere bei der Bundeswehr?

Auch in diesem Jahr möchten Bundeswehrsoldaten die Wormser Ausbildungsmesse nutzen, um Rekrutinnen und Rekruten für eine militärische Karriere zu gewinnen. Ein Bündnis antimilitaristischer Gruppen wie Kritisches Kollektiv und DFG-VK will dies gemeinsam mit der LINKENB'90/Die GrünenLinksjugend ['solid] und Grüner Jugend verhindern. Nachdem ein Antrag der LINKEN im Stadtrat abgelehnt wurde, die IHK als Veranstalter zur Ausladung der Bundeswehr aufzufordern, stehen die Zeichen auf Protest. Mit der Eröffnung der Ausbildungsmesse am 17. September um 13 Uhr vor der lokalen Politprominenz starten auch die Gegenproteste. Bereits im letzten Jahr wurde die Messe von dem Protest an der Teilnahme der Bundeswehr überschattet. Jetzt gilt es, die Bundeswehr entgültig von der Messe zu vertreiben!  

 

Bundeswehr raus aus der Schule !

 

In der Öffentlichkeit präsentiert sich die Bundeswehr gern als attraktiver und sauberer Arbeitgeber. In den Werbebroschüren wird bewusst auf Technik-begeisterung gesetzt und eine Ausbildung voller „Spaß und Action“ versprochen um Jugendliche dazu zu veranlassen, sich als Zeitsoldaten zu bewerben.
Die Realität sieht jedoch anders aus: Deutschland befindet sich im Kriegseinsatz in Afghanistan. Deutsche Soldaten richten dort Elend und Zerstörung an, sind verantwortlich für den Tod hunderter Zivilisten und kommen oft traumatisiert oder tot nach Deutschland zurück.

 

Dass diese einseitige Indoktrination seitens der Bundeswehr auf der Ausbildungsmesse geduldet wird ist völlig unverständlich. Der Beutelsbacher Konsens der Landeszentrale für politische Bildung legt als Mindestanforderung für die politische Bildung von Schülern eindeutig fest:
„Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch kontrovers erscheinen. Wenn unterschiedliche Standpunkte unter den Tisch fallen, Optionen unterschlagen werden, Alternativen unerörtert bleiben, ist der Weg zur Indoktrination beschritten.“
Diesen Richtlinien wird durch die einseitigen und zynischen Rekrutierungsversuche der Bundeswehr klar zuwider gehandelt. Die Ausbildungsmesse muss eine Bildungsstelle bleiben und darf nicht als Rekrutierungsveranstaltung für das Militär missbraucht werden.

 

Karriere bei der Bundeswehr – ein todsicherer Job

Erfolg hat die Bundeswehr besonders bei jenen, die aufgrund fehlender Stellen und prekären Arbeitsverhältnissen perspektivlos sind oder keinen Job finden. Sichere Arbeitsplätze, Ausbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten sollen Jugendliche aus Schulen und Arbeitsämtern direkt auf die Schlachtfelder der Welt locken.
Doch Krieg und Leid sind keine Berufsperspektive. Die Bundeswehr ist keine Ausbilder wie jeder andere! Hier lernen die Jugendlichen nicht das Planen, Erfinden, Verbessern oder Verkaufen sondern das Töten auf Befehl. Soldat zu sein, heißt nicht Frieden zu schaffen, sondern Menschen zu töten und unter Umständen auch selbst zu sterben für die Macht- und Kapitalinteressen der Herrschenden.

 

Das Bündnis läd alle AntimilitaristInnen, FriedensaktivistInnen, Eltern, Jugendliche, Lehrerinnen und Lehrer dazu ein, sich an dem Protest vor dem Bundeswehrtruck zu beteiligen. Kontakt: bwprotest@kriko.org.