11.09. Friedensdemo in Bietigheim-Bissingen

Friedensdemo in Bietigheim-Bissingen

Unter dem Motto "Schluss mit euren Kriegen - Gemeinsam für Frieden und Abrüstung" findet am 11. September in Bietigheim-Bissingen eine Friedens-Demonstration statt. Treffpunkt ist um 14 Uhr auf dem Bahnhofplatz in Bietigheim-Bissingen. Deutsche SoldatInnen töten seit dem Angriff auf Jugoslawien im Jahr 1999 wieder weltweit mit. Heute stehen die deutschen SoldatInnen vor allem im weit entfernten Afghanistan als Teil einer US-geführten Besatzungsarmee. Der Krieg kostet den Steuerzahler jährlich mehrere hundert Millionen Euro. Geld, dass besser in Bildung, Gesundheit oder eine nachhaltige Entwicklungshilfe investiert werden könnte. Die deutschen Kriegsherren redeten zunächst von einem „Friedenseinsatz“ der Bundeswehr. Nach langer Heuchelei geben sie jetzt zu, dass die SoldatInnen in Afghanistan sich in einen „Krieg“ befinden und im Zweifelsfall auf Befehl hin töten müssen.  Bundeswehr - das bedeutet Unterwerfung, Gehorsam, Disziplin, unnötige Schikanen, vaterlandstreues Gedöns und deutscher Imperialismus.

 

 

Bei zahlreichen Umfragen kam heraus, dass zwei Drittel aller Menschen in der BRD den Krieg in Afghanistan ablehnen. Doch die Abgeordneten der vier Kriegsparteien verlängern Jahr um Jahr das Mandat ohne Rücksicht auf die Mehrheit der Bevölkerung. Sie rechtfertigen ihren Einsatz damit, in Afghanistan Menschenrechte und Demokratie sichern zu wollen, dabei sieht die Realität ganz anders aus:  

 

  • 61 % der Menschen in Afghanistan sind chronisch unterernährt 

  • die durchschnittliche Lebenserwartung ist auf 42,9 Jahre gesunken, während sie in den Nachbarstaaten um 20 Jahre höher liegt

  • 87 % haben keinen gesicherten Zugang zu Trinkwasser

  • die Alphabetisierungsrate von Erwachsenen ist von 28,7 auf 23,5 % gesunken

  • 94 % besitzen keinen Zugang zu Elektrizität

  • über 50 000 Menschen sind bisher durch direkte Kriegshandlungen umgebracht worden, Millionen mussten fliehen

 

Mittlerweile lehnt auch eine Mehrheit der afghanischen Bevölkerung den Kriegseinsatz der westlichen Truppen ab. So verwundert es nicht, dass die Angriffe auf die Bundeswehr immer zahlreicher werden und Zahl der getöteten SoldatInnen ständig steigt. Als Teil der NATO und als Steigbügelhalter der US-amerikanischen Weltherrschaftspläne werden die SoldatInnen der Bundeswehr zum Ziel der afghanischen BesatzungsgegnerInnen. Egal ob EU-Truppen, NATO oder Bundeswehr – die Funktion dieser Zusammenschlüsse dient der Sicherung der wirtschaftlichen Interessen des westlich-kapitalistischen Imperiums in allen Ländern der Erde.

 

Das Wirken der Bundeswehr im Inland verfestigt und verstärkt zudem den repressiven Charakter unserer Gesellschaft. SoldatInnen dürfen neuerdings auch in unsere Klassenzimmer, um mit uns „Kriegsspiele“ zu spielen oder uns das SoldatInnen-Dasein schmackhaft zu machen. Militarismus wo man nur hinschaut: auf dem Schulhof, auf Messen, in Fernseh-Dokumentationen, beim öffentlichen Gelöbnis in der Fußgängerzone oder beim Gequatsche der Kriegstreiber in den vielen TV-Talkshows.

 

Deshalb fordern wir den sofortigen Abzug der Bundeswehr und der NATO-Truppen aus Afghanistan sowie die Auflösung des NATO-Pakts. Wir fordern die weltweite Abrüstung von Atomwaffen und die Transformation der Rüstungsindustrie in friedliche Technologie. Wir fordern die Aufkündigung der Verträge zwischen dem Kulturministerium Baden-Württembergs mit den Organen der Bundeswehr. SoldatInnen haben an unseren Schulen nichts verloren. 

 

Schluss mit euren Kriegen! Für eine friedliche Welt! Für globale Abrüstung!

 

 

UnterstützerInnen: R.O.S.A. Bietigheim-Bissingen, Linksjugend ['solid] Ludwigsburg/Pforzheim/Heilbronn, Libertäres Bündnis Ludwigsburg, OTKM – Offenes Treffen gegen Krieg und Militarismus, LINKE. KV Ludwigsburg, ATTAC Besigheim/Ludwigsburg,  DGF-VK Baden-Württemberg, Annette Groth (MdB, DIE LINKE), Tobias Pflüger (IMI, ehemaliges MdEP)