Neonazi soll Explosion geplant haben

Erstveröffentlicht: 
01.09.2010

Bei einer Demonstration von Rechtsextremen am 1. Mai in Berlin soll ein rechter Demonstrant explosive Mittel dabei gehabt haben. Jetzt wurde der 19-jährige Neonazi in Aachen festgenommen.

 

Ein 19-jähriger Neonazi ist am Mittwoch in Aachen wegen Verdachts der Vorbereitung einer Explosion festgenommen worden, wie die Staatsanwaltschaft Berlin mitteilte. Der Mann soll am 1. Mai bei einer Demonstration von Rechtsextremisten in Berlin mehrere Sprengsätze mit sich geführt haben. Als er von der Polizei kontrolliert werden sollte, flüchte er und soll die Bestandteile weggeworfen haben. Bei dem Mann soll es sich um ein Mitglied der als militant geltenden rechtsextremistischen Kameradschaft "Aachener Land" handeln. Gegen weitere Beschuldigte wird weiter ermittelt.

 

Bei einer Razzia ließ die Staatsanwaltschaft am Mittwoch die Wohnung des Tatverdächtigen und zwei weitere Objekte durchsuchen, die Aktionen fanden in Aachen und im Bergischen Land statt. Der 19-Jährige sollte noch im Laufe des Tages in Berlin der Justiz vorgeführt werden. Dort soll auch der Haftbefehl verkündet werden.

 

An dem Aufzug am 1. Mai in Prenzlauer Berg hatten sich rund 700 Neonazis beteiligt. Den ganzen Tag über hatte Tausende Menschen gegen den Aufmarsch protestiert. Die Polizei sprach von 6000 Gegendemonstranten, das Bündnis "1.Mai -Nazifrei" von mehr als 10.000 Menschen. Die Demonstration der Rechten wurde vorzeitig beendet, weil zahlreiche Menschen, darunter Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD), die Straßen blockierten hatten. ddp